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Bauerhaus, Kádár-Würfel-Haus, Plattenbau oder Wohnanlage – Wo wohnt man in Ungarn?

Enikő Enzsöl 2017.03.23.

Vor 1946 gebauten Wohnungen charakterisierten fast die Hälfte der heutigen ungarischen Siedlungen, zeigt eine Studie des Lechner Wissenszentrums (Lechner Tudásközpont). Das Wissenszentrum aus Budapest, das sich auf das elektronische Bauwesen, städtische Entwicklung und Geoinformatik spezialisiert, erstellte eine interaktive Karte, auf der Ungarns Wohnungsbestand im vorigen Jahrhundert zu sehen ist.

Diagramm: Lechner Tudásközpont

Während in 48,7 Prozent der Städte und Dörfer in Ungarn die prägenden Gebäude vor 1946 gebaut wurden, spielen nur in 5 Prozent der Siedlungen nach 1990 gebaute Häuser eine entscheidende Rolle. Fast 20 Prozent der ungarischen Städte und Dörfer gehören zu der Zeit 1946-1960, die als Periode der gezwungenen Urbanisierung und starken Industrialisierung bekannt ist. Die in der ‘60er, ‘70er Jahren konstruierten sozialistischen Plattenbauten charakterisieren 8,4 bzw. 14,4 Prozent der ungarischen Siedlungen.

Karte: Lechner Tudásközpont

Häuser, die mehr als 70 Jahre alt sind, prägen das Bild vielen ungarischen Regionen, zum Beispiel das Zentrum und die westliche Region von Transdanubien, die südliche Region der Großen Ungarischen Tiefebene und Nordostungarn. Im Komitat Borsod-Abaúj Zemplén gebe es zum Beispiel Dörfer, in denen die meisten Häuser vor dem zweiten Weltkrieg gebaut worden seien, sagte Dániel Kiss, Geoinformatiker und Forscher beim Lechner Wissenszentrum. Das selbe gelte in einigen Städten, die reiches architektonisches Erbe haben, erklärte er, so wie Sopron (Ödenburg) in Westungarn oder der V., VI. und VII. Bezirk in Budapest.

Wenn Sie sich für den Wohnungsbestand einer bestimmten ungarischen Stadt oder eines bestimmten ungarischen Dorfes interessieren, klicken Sie oben auf die interaktive Karte des Lechner Wissenszentrums.

via lechnerkozpont.hu, hungarytoday.hu, Foto: sopronmedia.hu