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Außenminister: Impfen ist ein nationales Interesse

MTI - Ungarn Heute 2021.01.24.

Die Beschleunigung der Coronavirus-Impfung liegt im nationalen Interesse Ungarns, sagte Außenminister Péter Szijjártó am Sonntagmorgen gegenüber dem öffentlich-rechtlichen Sender Kossuth Rádió.

Die Akkreditierung von Impfstoffen fällt eher in den Zuständigkeitsbereich von Experten der ungarischen Arzneimittelbehörde als von Politikern oder Parteien, sagte Szijjártó. Derzeit sterben in Ungarn täglich fast 100 Menschen infolge der COVID-19 Infektion, während der Verlust der ungarischen Wirtschaft täglich 10 bis 15 Milliarden Forint (29 bis 45 Millionen Euro) beträgt. Durch die Beschleunigung der Impfbemühungen schützt die Regierung das Leben und den Lebensunterhalt der Menschen, betonte er.

In Bezug auf die Vereinbarung zum Import russischer Impfstoffe, die er am Freitag unterzeichnet hatte, sagte der Außenminister, Ungarn werde genug Sputnik V erhalten, um eine Million Menschen impfen zu können. Der Impfstoff wird in drei Phasen ankommen, sagte er.

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Szijjártó verglich das Rennen um Impfstoffe mit dem Ansturm des letzten Frühlings auf Beatmungsgeräte, Schutzausrüstung und Masken. Jetzt „versucht die ganze Welt, sichere und wirksame Impfstoffe zu kaufen“, sagte er. Die Impfstoffe seien jedoch nur in geringen Mengen erhältlich und die Herstellung sei zurückgeblieben, sagte er. Inzwischen sterben Menschen und die Beschränkungen bedrohen jeden Tag Arbeitsplätze.

Russland hat sich auch mit der Türkei auf die lokale Herstellung von Sputnik V geeinigt, sagte Szijjártó. Ungarische Experten untersuchten den Produktionsprozess in Russland währenddessen auf der anderen Seite Bundeskanzlerin Angela Merkel „Hilfe versprochen“ hatte, um den russischen Impfstoff in Europa zu akkreditieren, betonte der Außenminister.

Heute stellt sich die Frage, ob der Impfstoff schnell oder nur in wenigen Monaten in großen Mengen verfügbar sein wird, ob Länder ihre Bürger impfen können oder „sie müssen zusehen, wie Menschen sterben und Arbeitsplätze verloren gehen“, sagte der Minister.

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Inzwischen wurde bereits eine Vereinbarung auch mit den Chinesen ausgearbeitet, die unterzeichnet werden soll, wenn die Arzneimittelbehörde die Verwendung des chinesischen Impfstoffs erlaubt, genau wie bei den russischen und britischen Impfstoffen, fügte er hinzu.

Er sagte, in China seien bereits mehrere Millionen Menschen geimpft worden, und dieser Impfstoff sei auch in den Vereinigten Arabischen Emiraten und in Bahrein zur Massenimpfung eingesetzt worden. Szijjártó betonte, er habe mit den Außenministern beider Länder gesprochen, und die Ergebnisse seien zufriedenstellend. Ungarische Experten verbrachten auch Tage in China, um die Produktionsstätte zu studieren. Dem Bericht zufolge seien die chinesische Technologie und das Fachwissen der an Herstellung, Entwicklung und Forschung beteiligten Personen nicht zu beanstanden.

Zu einem anderen Thema bezeichnete der Außenminister die Äußerungen der EU-Kommissarin Vera Jourova als „beschämend und schändlich“, da sie zuvor sagte, Ungarn würde das Geld entzogen, wenn es nicht den von der Europäischen Kommission festgelegten rechtsstaatlichen Bedingungen entspräche.

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In einer Zeit der Pandemie, wann Menschen jeden Tag sterben und ihren Arbeitsplatz verlieren, „würden europäische Bürokraten mit Pflaumengehältern aus dem Geld der EU-Steuerzahler besser dazu beitragen, den europäischen Ländern zu helfen, so viele Leben und Arbeitsplätze wie möglich zu retten, als Hexenjagden gegen einige Mitgliedstaaten zu führen.“, fügte noch Szijjártó dazu.

(via MTI, Beitragsbild:  MTI/Zsolt Szigetváry)