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Budapost: Orbán – Sieben schwere Monate für Krankenhäuser

Ungarn Heute 2020.10.06.

Der ungarische Ministerpräsident hat am Wochenende beispiellose Lohnerhöhungen für Ärzte angekündigt. Dabei wies Viktor Orbán darauf hin, dass die zweite Corona-Welle tiefgreifender und langwieriger werde als die erste vom Frühjahr. Vor diesem Hintergrund warnt ein Analyst der politischen Mitte davor, dass die COVID-Pandemie außer Kontrolle geraten könnte, falls Regierung und Öffentlichkeit keine strikteren Vorsichtsmaßnahmen ergreifen sollten. Presseschau von budapost.de. 

Laut einem Beschluss der Regierung werden Löhne und Gehälter von Ärzten in drei Stufen um insgesamt 120 Prozent angehoben, wobei die erste, achtzigprozentige Erhöhung im nächsten Jahr erfolgen soll. Ministerpräsident Orbán erklärte in diesem Zusammenhang auch die Bereitschaft seines Kabinetts, in Krankenhäusern neue COVID-Einheiten einzurichten und medizinisches Personal zu deren Betrieb abzustellen, sollte das Ausmaß der Pandemie die aktuell vorhandenen Kapazitäten übersteigen. Er rechne innerhalb der nächsten sieben oder acht Monate nicht mit der Verfügbarkeit eines Impfstoffs. Folglich werde der nationale Gesundheitsdienst in diesem Zeitraum Schwierigkeiten beim Umgang mit COVID-19 haben, so die warnenden Worte Orbáns.

Orbán: Ärzte erhalten eine „beispiellose“ Lohnerhöhung

Auf Portfolio äußert Gergely Csiki die Vermutung, dass sich Ungarn im Fahrwasser des gefährlichen „Florida-Musters“ befinde. (Das bedeutet: Die Ausbreitung der Coronavirus-Infektion unter jungen Menschen wird nach rund fünf Wochen die besonders gefährdeten älteren Generationen erreichen – Anm. d. Red.) Da Ende August die ersten Anzeichen einer hohen Infektionsrate unter jungen Leuten registriert worden seien, müssten wir nunmehr mit einer stetig wachsenden Zahl an erkrankten älteren Personen rechnen, notiert der Analyst. Die derzeit landesweit verfügbaren Testkapazitäten würden nicht mehr ausreichen, um das tatsächlichen Ausmaß der Pandemie messen zu können. Folglich dürften Massen von asymptomatischen, aber dessen ungeachtet infizierten Menschen das Virus unwissentlich verbreiten. Deswegen sei es dringend geboten, dass die Regierung die Voraussetzungen für weitaus umfangreichere Testmöglichkeiten schaffe sowie eine flächendeckende Vorsorgekampagne starte. Andernfalls, so Csiki, würden die Behörden zur Verhängung eines vollständigen Lockdowns gezwungen sein, mit all seinen fatalen Folgen für die Wirtschaft.

(Via: budapost.de, Beitragsbild: MTI – Zsolt Szigetváry)