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Budapost: Orbáns Antwort auf George Soros

Ungarn Heute 2020.11.27.

In seiner Antwort auf einen Artikel von George Soros wirft der ungarische Ministerpräsident dem Soros-Netzwerk den Versuch vor, die nationale Souveränität beseitigen sowie die Migration so erleichtern zu wollen, dass ein multikulturelles Europa entsteht. Dieses Europa könnte dann globalen Eliten zur leichten Beute werden. Presseschau von budapost.de. 

Ministerpräsident Orbán reagierte mit seinem Text auf den ursprünglich von Project Syndicate veröffentlichten Meinungsartikel des amerikanisch-ungarischen Finanziers. In ihm hatte George Soros die EU aufgefordert, gegen Ungarn kompromisslos die Einhaltung von Kriterien durchzusetzen (siehe BudaPost vom 24. November). Die Antwort Orbáns wurde seitens der Redakteure von Project Syndicate mit der Begründung abgelehnt, sie entspreche nicht ihren Standards.

Orbán: "Europa darf sich dem Soros-Netzwerk nicht unterwerfen"
Orbán:

Ministerpräsident Viktor Orbán hat den Meinungsartikel von George Soros, der vorige Woche auf dem Kommentarportal Project Syndicate  erschienen ist, beantwortet. Viktor Orbán schreibt auf seiner offiziellen Website: „Viele Stimmen meinen, der Ministerpräsident eines Landes dürfte nicht mit George Soros diskutieren. Entsprechend ihrer Argumentation ist Soros ein Wirtschaftskrimineller, da er seinen Reichtum erwarb, indem er spekulierte, Millionen […]Weiterlesen

In dem Artikel, der sowohl in Magyar Nemzet als auch in Népszava abgedruckt wurde, erklärt Ministerpräsident Viktor Orbán, er antworte auf George Soros, obwohl dieser allgemein als „Wirtschaftskrimineller“ betrachtet werde. Orbán sieht in dem Text des Milliardärs eine klare Aufforderung an die Führung der Europäischen Union zur Bestrafung Ungarns und Polens, um „Europa zu einem Kontinent der Einwanderer zu machen und die Nationalstaaten zu beseitigen“ sowie Europa globalen Eliten als Beute vorzuwerfen.
Orbán wirft Soros außerdem vor, mit Hilfe seines Netzwerks Polarisierungen zu erzeugen und Europa zu spalten. Der ungarische Regierungschef fordert Mitteleuropa auf, die Rechtsstaatlichkeit im engeren Sinne zu verteidigen, nicht jedoch die „Herrschaft der Mehrheit“, die von den Verfechtern von Sanktionen gegen Mitgliedsländer befürwortet werde. Ungarn stehe für christlich-demokratische Werte und eine „sichere Gesellschaft“ ein statt für eine liberale Demokratie und „eine offene Gesellschaft“, wie sie George Soros vertrete, betont Orbán und fordert abschließend die Osteuropäer auf, sie mögen ihre Freiheit verteidigen und nicht dem „Soros-Netzwerk“ erliegen, das versuche, ein Imperium zu schaffen.

Mariann Őry stimmt der Stellungnahme des Ministerpräsidenten zu, dass das „Soros-Netzwerk“ einen Masterplan zur Schaffung einer globalen offenen Gesellschaft verfolge, der die nationale Souveränität ebenso beseitigen würde wie traditionelle Familien. In Magyar Hírlap vertritt Őry die Auffassung, dass es den Verbündeten von George Soros nichts ausmache, wenn sie bei ihren Bemühungen zur Zerstörung unabhängiger Nationalstaaten ein soziales oder wirtschaftliches Chaos hinterlassen würden. Sie schließt sich den Worten Orbáns an und fordert Ungarn auf, sich Brüssel und George Soros zu widersetzen, die das Land erpressen wollten. In einer Randnotiz bezeichnet es Őry als grotesk, dass Projekt Syndikat, das sich „Meinungsseite der Welt“ nenne, eine Veröffentlichung der Replik Orbáns verweigert habe.

(Via: budapost.de, Beitragsbild: MTI/Pressestelle des Premiers/Benko Vivien Cher)