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Budapost: Weitere Gedanken zur Zukunft des Fidesz nach dem Bruch mit der EVP

Ungarn Heute 2021.03.18.
FIZETŐS

Ein konservativer Kommentator erklärt den Austritt des Fidesz aus der Europaparlamentsfraktion der Europäischen Volkspartei mit dem Vorwurf, die EVP habe die christlichen Werte aufgegeben. Die führende linke Wochenzeitung prophezeit, dass die Fidesz-Abgeordneten ihren Einfluss im Europäischen Parlament verlieren dürften. Presseschau von budapost.de. 

Der Fidesz habe einfach keinen Platz mehr in einer EVP-Fraktion, die von nur noch nominell christlichen Parteien dominiert werde, argumentiert József Alvinczi in einem Kommentar für Magyar Hírlap. Der konservative Autor wirft der Europäischen Volkspartei vor, dass sie mit dem Aufgreifen liberaler und säkularer Ideen „dem Satan gegenüber Zugeständnisse macht“. Laut Alvinczi haben die CDU und andere große christlich-demokratische Parteien grundlegende Werte des Christentums aufgegeben und sich zu Parteien der Mitte entwickelt, während Linksliberale der Migration und dem Islam Raum gäben, um echte christliche Werte und Kultur zu zerstören. In Anbetracht all dessen empfindet Alvinczi es als Erleichterung, dass der Fidesz die EVP-Fraktion verlassen habe.

Orbán und Salvini streben die Gründung einer neuen konservativen Fraktion im EU-Parlament an
Orbán und Salvini streben die Gründung einer neuen konservativen Fraktion im EU-Parlament an

Premierminister Viktor Orbán hat bestätigt, dass er mit italienischen und polnischen Abgeordneten Gespräche geführt hat, um die Schaffung einer brandneuen Parteigruppe innerhalb der Europäischen Union zu gründen. Orbán ist der Ansicht, dass es an der Zeit ist, eine neue „politische Strömung“ in Europa zu gründen, da die Werte der Fidesz im Europäischen Parlament nicht vertreten […]Weiterlesen

Heti Világgazdaság hingegen vertritt die Ansicht, dass der Fidesz nach dem Austritt aus der EVP-Fraktion einen Großteil seines Einflusses im Europäischen Parlament verlieren werde. Die Fidesz-Abgeordneten säßen künftig mit unabhängigen Abgeordneten zusammen, darunter Kommunisten, Neonazis und Spaßparteien, die keinen Zugang zu wichtigen Ausschusspositionen hätten, notiert die linksliberale Wochenzeitung.

(Titelbild: MTI/Miniszterelnöki Sajtóiroda/Szecsődi Balázs)