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Alles, was Sie über den chinesischen Impfstoff wissen sollten

Ungarn Heute 2021.02.17.

Am Dienstag sind insgesamt 550.000 Dosen Sinopharm-Vakzine aus China angekommen. Das Zentrale pharmazeutische Institut für Ernährung und Gesundheit (OGYÉI) hat am 29. Januar die Vakzine bereits zugelassen, für ihre Verwendung ist jedoch auch die Genehmigung des Zentrums für Nationale Volksgesundheit (NNK) notwendig. Aus einer Meinungsumfrage ergab sich auch, dass die Menschen dem Vakzin weniger vertrauen als den anderen in Ungarn verfügbaren Impfstoffen. 

Bisher hat Ungarn 5 Millionen Dosen von dem chinesischen Impfstoff gekauft, welche für die Impfung von 2.5 Millionen Menschen ausreichen werden. Das Zentrale pharmazeutische Institut für Ernährung und Gesundheit (OGYÉI) hat am 29. Januar die Vakzine bereits zugelassen, für ihre Verwendung ist jedoch auch die Genehmigung des Zentrums für Nationale Volksgesundheit (NNK) notwendig. Das Unternehmen hat die Daten aus seiner klinischen Testphase 3 allerdings auch noch nicht veröffentlicht. 

Fact

Wie funktioniert der Impfstoff? Der chinesische Impfstoff basiert im Gegensatz zum Impfstoff von Pfizer–BioNTech nicht auf mRNA-Technologie, sondern enthält ein inaktives Virus: Sars-Coronaviren-2 werden in Zellkulturen vermehrt, danach gereinigt und dann chemisch kastriert, so dass sie nicht mehr vermehrungsfähig sind. Dann werden sie in zwei Dosen zusammen mit einem Impfstoffverstärker gespritzt. Vorteil dieses Verfahrens ist, dass die Immunreaktion im Vergleich zu den mRNA-Vakzinen von Biontech/Pfizer und Moderna schneller einsetzt. Allerdings können bei der chemischen Kastration teile der Oberfläche verändert werden. Die Gefahr ist daher, dass nur wenige Antikörper gegen die sensibelsten Stellen des Virus gebildet werden, was mit einer niedrigeren Wirksamkeit einhergeht. Sinopharm gab die Wirksamkeit bei der Pressemitteilung zur Zulassung mit 86 Prozent an. (Quelle: mdr.de

Die Ungarische Ärztekammer (MOK) war kürzlich in Bezug auf die chinesischen Impfstoffe besorgt. Sie hat sich mit einem Schreiben an das Zentrale pharmazeutische Institut für Ernährung und Gesundheit (OGYÉI) gewendet, die Zulassungsdokumente zu veröffentlichen. Vorsitzender Gyula Kincses betonte in einem Brief:

Ohne das Dokument kann die Präsidentschaft der Ungarischen Ärztekammer ihren Kollegen die Verwendung der Impfstoffe nicht mit gutem Gewissen empfehlen, da die Zulassungsdokumente, welche die Grundvoraussetzung für Patientensicherheit sind, noch fehlen

Was kann man über den chinesischen Impfstoff wissen?
Was kann man über den chinesischen Impfstoff wissen?

Die ungarische Regierung hat vor, auch russische und chinesische Corona-Impfstoffe zu besorgen, da sie den Beschaffungsprozess über die Europäische Union zu langsam findet. Laut Ministerpräsident Viktor Orbán sei der chinesische Impfstoff in großen Mengen verfügbar, wobei man nur noch auf die Genehmigung der ungarischen Gesundheitsbehörde wartet. Was kann man über den chinesischen Impfstoff wissen? Der […]Weiterlesen

Schwerwiegende Nebenwirkungen sind doch bisher weder bei den ersten noch bei den zweiten klinischen Phasen aufgetreten, als der Impfstoff des chinesischen Unternehmens Sinopharm getestet wurde.

Der Vorsitzende eines Tochterunternehmens hat noch im Januar gesagt, dass man die Impfung der über 60-Jährigen jedoch überlegen soll

Ein Ratsmitglied des pakistanischen Gesundheitsministeriums hat dies Anfang Februar noch deutlicher formuliert, in dem nach ihren Untersuchungen die Vakzine bei den über 60-Jährigen keine Wirkung hatte. Der Impfstoff wurde bereits in 13 Ländern wegen Notlage genehmigt:

In Bahrein, Kambodscha, China, Ägypten, dem Irak, Jordanien, Marokko, Pakistan, Peru, Seychellen, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Serbien und Ungarn

Laut der Mitteilung der ungarischen Regierung wurden weltweit bereits 30 Millionen Menschen mit der Sinopharm-Vakzine geimpft.

Ärztekammer: Russischer Impfstoff "modern", chinesischer Impfstoff "nicht schlecht"
Ärztekammer: Russischer Impfstoff

Gyula Kincses, der Leiter der ungarischen Ärztekammer, bezeichnete den russischen Sputnik-V-Impfstoff als „modern“, der in Ungarn zugelassen werden könne, während er den chinesischen Sinopharm-Impfstoff  mit „nicht schlecht“ kommentierte, fügte jedoch hinzu, dass er nicht genügend Informationen über den chinesischen Impfstoff habe.  Zu Beginn der Woche hatte Kincses weder den russischen, noch den chinesischen Impfstoff empfohlen, […]Weiterlesen

In Ungarn geht diese Woche die Impfung der registrierten älteren Menschen und der unter 60-Jährigen, die an chronischen Krankheiten leiden, weiter. Laut einer Umfrage vom Ende Januar würde doch mehr als dreiviertel der Budapester Bevölkerung, welche sich überhaupt impfen lassen möchte, den europäischen oder den amerikanischen Impfstoff, weniger als 50 Prozent den russischen und nur ein Viertel den chinesischen Impfstoff wählen.

Coronavirus: Kann man den Impfstoff auswählen?
Coronavirus: Kann man den Impfstoff auswählen?

Ungarn hat sich dafür entschieden, wegen der langsamen Impfstoffbeschaffung der Europäischen Union Vakzinen aus möglichst diversen Quellen zu besorgen. Aus diesem Grund stellt sich die Frage, wie und nach welchen Kriterien die Bevölkerung aus den verschiedenen Produkten wählen kann. In Ungarn stehen zurzeit vier Sorten von Impfstoffen zur Verfügung: BioNTech/Pfizer, Moderna, AstraZeneca sowie Sputnik V. […]Weiterlesen

Die chinesische Vakzine werden die Hausärzte erhalten und damit die registrierten Menschen impfen.

(Quelle: index.hu  Bild: MTI/Márton Mónus)