Ein anderer ungarischer Staatsbürger, der verdächtigt wird, das Coronavirus zu tragen, wurde unter Quarantäne gestellt, teilte ein Regierungsbeamter am Dienstag mit.
Der Lastwagenfahrer war kürzlich aus der italienischen Region Lombardei zurückgekehrt, sagte Staatssekretär Tamás Menczer und fügte hinzu, dass er zwar kein Fieber habe, sich jedoch unwohl fühle. Der LKW-Fahrer wird bereits ins Krankenhaus gebracht, so Menczer. Ein anderer Lkw-Fahrer hat den ungarischen Konsul in Mailand darüber informiert, dass er sich derzeit in einem Quarantänegebiet in der Lombardei befindet, aber beschwerdefrei ist. Der Staatssekretär stellte fest, dass zehn Gemeinden in der Lombardei und eine in Venetien gesperrt wurden. Unter Berufung auf den italienischen Ärztedienst gebe es keine ungarischen Staatsbürger unter denen, die in Italien positiv auf Coronavirus getestet wurden.
Der ungarische Honorarkonsul auf Teneriffa habe aus inoffiziellen Quellen erfahren, dass sich ungarische Staatsbürger in einem Hotel auf der Insel aufhielten, das kürzlich gesperrt wurde, nachdem dort ein Coronavirus-Fall identifiziert worden war. Ein Konsul aus Madrid soll auf die Insel reisen, und wenn nötig, wird Ungarn weitere Beamte nach Teneriffa schicken, sagte er. Das Hotel mit rund 1.000 Gästen und Mitarbeitern musste unter Quarantäne gestellt werden, nachdem bei einem italienischen Gast Coronavirus diagnostiziert worden war.
In Bezug auf das ungarische Besatzungsmitglied des vor der Küste Japans gestrandeten Kreuzfahrtschiffes Diamond Princess, das ebenfalls positiv auf das Virus getestet wurde, sagte Menczer, diese Person sei ins Krankenhaus eingeliefert worden. Wenn ein weiterer Coronavirus-Test positiv ausfällt, wird der ungarische Staatsbürger zu einer Beobachtungseinheit gebracht.
Coronavirus: Ungar auf Kreuzfahrtschiff „Diamond Princess“ positiv getestet
In Bezug auf die Situation in China gab Menczer unter Berufung auf konsularische Informationen an, dass es 172 ungarische Staatsbürger im Land gibt. Die 20 von ihnen, die in der Provinz Hubei sind, fühlen sich Berichten zufolge alle gut.
In Europa seien 11 Länder von dem Virus betroffen, sagte der Staatssekretär und fügte hinzu, dass die ungarische Regierung alles getan habe, um sicherzustellen, dass die Krankheit Ungarn nicht erreicht. Bisher gab es in Ungarn keine bestätigten Coronavirus-Fälle, aber das Auftreten des Virus kann nicht ausgeschlossen werden, sagte Menczer.
In der Zwischenzeit seien die Schüler, die am Sonntagabend aus Norditalien zurückgekehrt und anschließend unter Quarantäne gestellt worden seien, ebenfalls beschwerdefrei.
Menczer wies die Anschuldigungen der Opposition zurück, dass die Regierung nicht offen über die Coronavirus-Situation kommuniziere.
(Beitragsbild: Ukrainische Grenzschutzbeamte überprüfen einen Fahrer – MTI – János Nemes)