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Sechs schöpferische Tage für die Volkskunst

Ferenc Rieger 2022.08.02.

Fast vierzig kulturelle Veranstaltungen, mehr als achthundert Künstler und eine Volkskunstmesse mit mehr als hundert Volkskünstlern und Kunsthandwerkern werden zwischen dem 9. und 14. August in Jaßbring (Jászberény, 75 km östlich von Budapest ) im Rahmen des 30-jährigen Jubiläums des Csángó-Festivals stattfinden, teilten die Organisatoren der MTI mit.

Laut Pressemitteilung veranstalten die Volkskulturstiftung und das Jazygien (Jászság) Volksensemble nach einer epidemiebedingten Unterbrechung wieder ein Festival, das die Volkskunst der jenseits der Grenze lebenden Ungarn präsentiert.

Ziel der Veranstaltung ist es, das Bewusstsein für die seit Jahrhunderten vom Mutterland isolierten Moldau- und Gyimes-Csángó-Ungarn zu schärfen und ihr Schicksal so vielen Menschen wie möglich und einem breiteren Publikum bekannt zu machen, so die Organisatoren.

Die Csángós (Tschangos) sind eine katholische Volksgruppe ungarischer Herkunft, die einzige außerhalb des Karpatenbeckens. Einige Zehntausende sprechen heute noch – trotz starken Assimilationsdrucks in Rumänien – eine altertümliche ungarische Mundart. Da sie über Jahrhunderte kaum Kontakte zu den übrigen Ungarn pflegen durften, haben die Tschangos ein Brauchtum konserviert, das so nicht oder nicht mehr im Karpatenbecken anzutreffen ist.

Nach 30 Jahren können Tschangos die Messe auf Ungarisch anhören
Nach 30 Jahren können Tschangos die Messe auf Ungarisch anhören

Eine Frau betet in Volkstracht, in der Pfarrkirche St. Nikolaus von Bákó (Bacau). Seit 30 Jahren kämpfen die Organisationen von den Tschangos (ungarische Minderheit) um die Möglichkeit, die Liturgie regelmäßig auch auf Ungarisch zu haben.  Auf der ersten ungarischen Messe wurde die Kirche voll besetzt. Die siebenbürgische Diözese wurde im Jahre 1884 gegründet. Hier sind […]Weiterlesen

Die Gyimeser Tschangos haben neben der moldauischen auch eine Szekler Herkunft. Sie lebten ähnlich isoliert in drei Gemeinden des rumänischen  Trotuș -Tals, im Grenzgebiet zwischen Siebenbürgen und der Moldau.

Zu den Darstellern gehören Tschango Traditionspfleger aus der Moldau und Gyimes bzw. aus Siebenbürgen, Tanzensembles aus der Slowakei und der Vojvodina sowie Vertreter von in Ungarn lebenden Tanzgruppen und Musikern von Minderheiten. Nach den bisherigen Erfahrungen wird mit rund 10.000 Besuchern gerechnet.

Die Freilichtbühne der Stadt steht im Mittelpunkt der abwechslungsreichen Darbietungen. Hier nur zwei Highlights aus dem reichhaltigen Programm: Ein Tanzkonzert unter dem Titel „Die Liebe aller“,  ein einzigartiger Dreiklang aus Rock’n’Roll, Volksmusik und Volkstanz und eine Tanztheateraufführung mit dem Titel „Die Hochzeit – Nur der Tod kann uns trennen“. An den beiden letzten Tagen finden kostenlose Galavorstellungen statt.

Das vollständige Programm finden Sie hier.

Via MTI, Beitragsbild: Csángó Festival (Facebook)