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„Das Benczúrhaus wird ein Symbol der Region sein, wie das Rubenshaus in Antwerpen“

Ungarn Heute 2020.07.21.

Zeichenschule, Kreativhaus, ein Ort für Kunsterziehung und Talentmanagement – all dies wird die „Gyula Benczúr Zeichenschule“ in Benczúrfalva beherbergen. Die Einrichtung wurde am 100. Todestag des Malers mit Hilfe eines staatlichen Zuschusses eröffnet. „Das Benczúrhaus wird ein Symbol der Region sein, wie das Rubenshaus in Antwerpen“, betonte bei der Eröffnung Antal Lipthay, einer der Verwirklicher des Projekts. 

„Wenn wir den Namen von Gyula Benczúr hören, was fällt uns als Erstes ein? Es ist höchstwahrscheinlich das Gemälde „Die Rückeroberung der Burg von Buda“  schrieb der stellvertretende Ministerpräsident Zsolt Semjén in seinem Grußbrief an die Eröffnung.

Dies ist nicht überraschend, da Gyula Benczúr die meisten wichtigen Ereignisse in der Geschichte der ungarischen Nation verewigte. Er war zeitlebens ein anerkannter und angesehener Maler, sowohl in Ungarn als auch in ganz Europa. Er verbrachte seine letzten Jahre in dem nordungarischen Dolány. Nach seinem Tod wurde das Dorf zu seinen Ehren Benczúrfalva genannt.

Fact

Gyula Benczúr (1844 - 1920) war ein ungarischer Maler. Erste Erfolge als Maler feierte er, als er 1870 den ungarischen nationalen Wettbewerb für historische Bilder mit dem Bild Die Taufe Stefan des Heiligen (Vajk megkeresztelése) gewann. Er beteiligte sich an Pilotys Fresken für das Maximilianeum und das Rathaus in München und illustrierte Werke von Friedrich Schiller. Auch Bayerns König Ludwig II. beauftragte ihn mit Arbeiten. An der Kunstakademie in München nahm er 1876 eine Professur für Historienmalerei an. Er malte Porträts von Königen und Aristokraten sowie monumentale historische Gemälde.

Die „Pro Arte et Natura-Stiftung“ organisiert seit zwanzig Jahren Kreativcamps und seit fünf Jahren Zeichencamps für Kinder im Dorf. Die neue Schule wird es endlich ermöglichen, Kurse zu verschiedenen Themen nicht nur im Sommer, sondern das ganze Jahr über abzuhalten. Darüber hinaus werden im Haus Künstler zu Gast sein, die sich von der wunderschönen natürlichen Umgebung inspirieren lassen können.

Erzsébet Lipthay und Antal Lipthay, Gründer der „Pro Arte et Natura Stiftung“; Mihály Balla, Abgeordneter von der Regierungspartei Fidesz, Imre Vejkey von der Partei KDNP; Lajos Varga, Koadjutor in Vác; Foto: MTI – Péter Komka

„Nach der Renovierung des Schlosses von Gyula Benczúr, in dem eine Dauerausstellung über sein Leben und Werk gezeigt wird, ist der nächste geplante Schritt die Renovierung des derzeit ungepflegten Mausoleums des Malers. Zusammen mit der Zeichenschule werden diese drei Standorte die kulturelle Stärke Ungarns stärken“ betonte der Mitbegründer der Stiftung. Antal Lipthay fügte hinzu: „Damit wird mein alter Traum wahr, das Benczúrhaus wird ein Symbol der Region sein, genau wie das Rubenshaus in Antwerpen.“

Foto: MTI – Péter Komka

Die Zeichenschule wird in einem alten Haus im Landhausstil untergebracht, zu dem auch ein neuer moderner Bereich zugebaut wurde.

(Via: mti.hu, Beitragsbild: MTI – Péter Komka)