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Deutschland und Ungarn verzichten nicht auf Kernenergie

Ungarn Heute 2022.09.06.
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Um die Energieversorgungssicherheit zu gewährleisten, werden die letzten beiden Kernkraftwerke in Deutschland nicht zum Jahresende, sondern erst im April 2023 abgeschaltet, hieß es am Montag in Berlin.

Vizekanzler und Wirtschaftsminister Robert Habeck betonte bei einem Gespräch mit den Chefs der Stromübertragungsnetzgesellschaften zu den Ergebnissen des sogenannten Versorgungslasttests, dass die Versorgungssicherheit sehr hoch sei, was sich auch daran zeige, dass Deutschland ein Energieexporteur sei.

Die Markt- und Wetterentwicklungen der letzten Monate deuten jedoch darauf hin, dass ein Winternotstand nicht ausgeschlossen werden kann. Daher wird in Deutschland vorsorglich nur eines der drei verbleibenden Kernkraftwerke Ende dieses Jahres abgeschaltet und zwei werden bis zum Frühjahr in Bereitschaft gehalten.

Kernenergie darf nicht zum Opfer politischer Auseinandersetzungen werden
Kernenergie darf nicht zum Opfer politischer Auseinandersetzungen werden

Die friedliche Nutzung der Kernenergie sei angesichts der aktuellen Krise noch wichtiger, sagte der ungarische Außenminister in New York, wo er an der UN-Konferenz zur Überprüfung des Atomwaffensperrvertrags (NVV) teilnahm und mit seinen argentinischen und bangladeschischen Amtskollegen, Santiago Andrés Cafiero und A.K. Abdul Momen, sowie mit dem Generaldirektor der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEO), Rafael Grossi, zusammentraf.Weiterlesen

Der ungarische Außenminister, Péter Szijjártó, sprach im August darüber, dass die Welt heute vor einer ernsten politischen und energiepolitischen Krise stehe, deren Lösung und die Verwirklichung ehrgeiziger Umweltziele ohne die Nutzung der Kernenergie nicht zu erreichen sei. Deshalb ist es besonders wichtig, dass sie nicht zum Opfer einer politischen Debatte werde, so der Politiker.

Szijjártó hob hervor, dass Sanktionen gegen die Kernenergie vermieden werden müssen, da solche Maßnahmen das Recht der Staaten einschränken würden, ihren eigenen Energiemix festzulegen, was in die nationale Zuständigkeit fällt.

via mti.hu, Beitragsbild: Focke Strangmann/MTI/EPA