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Die führende Social-Media-Plattform bleibt kritisch gegenüber christlichen Inhalten

Ungarn Heute 2022.11.07.

Immer wieder wird der Verdacht geäußert, dass die großen Social-Media-Plattformen bewusst kritischer gegenüber christlichen Inhalten sind. Mandiner.hu stellt ein weiteres Beispiel aus Ungarn vor.

Wieder einmal macht die Social-Media-Plattform, die auf dem ungarischen Markt absolut führend ist, eine verdächtig einseitige Unterscheidung zwischen verschiedenen Inhalten. Es wurde bereits viel darüber gesprochen, dass der blaue Riese christliche Inhalte diskriminiert, und nun hat das Unternehmen ein weiteres Zeichen dafür gesetzt.

Der Vorsitzende des Ökumenischen Rates der Ungarischen Kirchen (MEÖT) sprach in einer Sendung des M5-Senders Ez itt a kérdés (Das ist die Frage) über das Phänomen der gegenwärtigen Christenverfolgung, in der er sagte, dass Facebook der Organisation für den Dialog der ungarischen historischen Konfessionen keine Werbung erlaubt. Vilmos Fischl wies darauf hin, dass laut der eingegangenen Rechtfertigung des Systems, die christlichen Inhalte, die MEÖT fördern wollte, „nicht dem Geist der Werbeplattform“ entsprechen.

„Es ist offensichtlich, dass es in Europa nicht um die systematische, physische Verfolgung des Christentums geht, sondern um die bewusste Schaffung eines kulturellen Umfelds, in dem das Christentum weniger durchsetzungsfähig ist“,

schrieb der reformierte Pfarrer László Köntös damals.

Nach László Köntös‘ Einschätzung „ist es möglich, die Werbung einer offiziellen kirchlichen Organisation auf einer der effektivsten Social-Media-Plattformen, die Millionen von Menschen beeinflussen, zu blockieren, während die westliche liberale Mainstream-Lobby über „Werte“, „Öffentlichkeit“ und „Freiheiten“ spricht.

Zuvor sorgte es für große Bestürzung, als das größte Social-Media-Portal einen Artikel auf einer katholischen apologetischen Seite über die geistige Kommunion löschte – also eine tiefgründige theologische Abhandlung, die kein sensibles Thema berührte. Damals wiesen viele darauf hin, dass der Islamische Staat im gleichen Zeitraum über seine halboffiziellen Seiten Terroristen rekrutierte und sein soziales Netzwerk unterhielt. Die Redakteure des Blogs waren der Meinung, dass Facebook die Verbreitung ihrer Inhalte deswegen blockiert, weil diese nicht den progressiven ideologischen Standards entsprechen und sich sogar offen gegen diese aussprechen.

Peter Paul Rubens: Die Kreuzabnahme (1611-1614), Antwerpen, Liebfrauenkathedrale.  Foto: Wikipedia

Parallel dazu wurden auch die Websites charismatic.hu und churchmusic.hu, die sich ebenfalls mit dem Schutz des Glaubens befassen, tagelang gesperrt. In einer unschönen Überschreitung des Algorithmus wurde sogar das berühmte Gemälde „Die Kreuzigung“ von Rubens als verbotener Inhalt eingestuft. Das System „flippte aus“ wegen der Darstellung Jesu, der mit unbedecktem Oberkörper gezeigt wird.

David Curry, der Leiter von Open Doors, einer Organisation, die die Verfolgung von Christen in der ganzen Welt beobachtet, hat bereits gewarnt, dass Christen in der westlichen Welt mit Zensur rechnen müssen. In einem Interview mit der Wochenzeitung „Hetek“ wies er jedoch auch darauf hin, dass dort, wo die Religionsfreiheit eingeschränkt wird, auch die Rechte von Atheisten beschnitten werden.

Via mandiner.hu Beitragsbild: KPFA