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Die Sanktionen dürfen den Nuklearsektor nicht beeinträchtigen, so Außenminister Szijjártó

Ungarn Heute 2023.02.23.

Die EU müsse entschiedene Maßnahmen ergreifen, um sicherzustellen, dass der russische Nuklearsektor nicht von den EU-Sanktionen betroffen sei, da dies den grundlegenden nationalen Interessen Ungarns schaden und auch die globale nukleare Sicherheit gefährden würde, erklärte der ungarische Außenminister am Mittwoch in Budapest.

Rafael Rossi (links), der Leiter der Internationalen Atomenergiebehörde (links) und der ungarische Außenminister, Péter Szijjártó (rechst) (Foto: offizielle Facebook-Seite von Péter Szijjártó)

Auf einer Pressekonferenz mit Rafael Rossi, dem Leiter der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEO), sagte Péter Szijjártó, dass die abschließenden Verhandlungen über das zehnte Sanktionspaket in Brüssel noch im Gange seien und dass es notwendig sei, einen sehr entschiedenen Standpunkt gegen jegliche Beschränkungen der nuklearen Zusammenarbeit mit Russland einzunehmen.

Sanktionen gegen Rosatom würden auch die globale nukleare Sicherheit bedrohen, da Rosatom einer der weltweit wichtigsten Akteure in der Nuklearindustrie ist,

unterstrich der Minister.

Péter Szijjártó erläuterte, dass es in Europa Regierungen gibt, die die ungarischen Bemühungen um die Energiesicherheit auch ohne derartige Beschränkungen blockieren. So haben zwei grüne Minister der deutschen Regierung die Lieferung von Steuerungssystem für die neuen Paks-Blöcke durch ein deutsches Unternehmen ohne jede rationale Grundlage blockiert.

Er wies darauf hin, dass das Konsortium aus Siemens Energy und Framatome den Zuschlag erhalten habe. Wenn Berlin also die Beteiligung des deutschen Unternehmens unmöglich mache, müsse es mit seinem französischen Partner verhandeln, um seine Rolle zu stärken.

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Der Außenminister erklärte, dass man derzeit mit Framatome darüber spreche, ob deren Rolle bei dem Projekt ausgeweitet werden könne, aber wenn das nicht möglich sei, könnten auch andere Lösungen auf den Tisch kommen.

Ich möchte sagen, dass es ein bisschen wild ist, ein Atomkraftwerk in der Europäischen Union mit dem Steuerungssystem der beiden mächtigsten europäischen Länder zu bauen, aber die deutsche Regierung riskiert jetzt, dass es durch russische Technologie ersetzt werden muss,

sagte Szijjártó.

Er fügte hinzu, er verstehe nicht, warum die deutsche Regierung nicht wolle, „dass die beiden mächtigsten europäischen Länder gemeinsam die Steuerungstechnik für ein Kernkraftwerk liefern, das in der Europäischen Union gebaut wird“. Abschließend erklärte der Politiker, er hoffe, dass die gleiche Frage einem der beiden Minister in der deutschen Presse gestellt werde.

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Der Minister betonte, dass es deutlicher denn je geworden sei, dass das Land, das in der Zukunft stark sein werde, dasjenige sein werde, das in der Lage sei, einen wesentlichen Teil seines Energiebedarfs selbst zu produzieren.

Szijjártó begrüßte den rationalen und vernünftigen Ansatz der IAEO und unterstützte die Bemühungen des Generaldirektors, eine Sicherheitszone um das Kernkraftwerk Saporischschja in der Ukraine zu schaffen.

Auf die Frage eines Journalisten nach den Reden der Präsidenten der USA und Russlands am Dienstag antwortete der Außenminister:

Es wäre schön, wenn die Amerikaner und die Russen endlich miteinander reden würden und alles tun würden, um diesen Krieg so schnell wie möglich zu beenden.

via mti.hu, Beitragsbild: offizielle Facebook-Seite von MVM Paksi Atomerőmű Zrt./András Bősze