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Eine alt-linke Perspektive der Preisobergrenzen für Lebensmittel

Ungarn Heute 2022.01.19.

Ein alt-linker Kommentator appelliert an sein politisches Lager, noch umfassendere und systematischere Preiskontrollen vorzusehen. Auf diese Weise sollten die Ungarn, die unter der marktorientierten Wirtschaftspolitik im Sinne multinationaler Unternehmen litten, geschützt werden. Presseschau von budapost.de. 

Auf Mérce fordert Soma Ábrahám Kiss die Linke auf, eine sinnvolle Alternative zu den von der Regierung eingeführten Preisobergrenzen für Lebensmittel anzubieten (siehe BudaPost vom 15. Januar und 14. Januar), anstatt dem Fidesz „kommunistische“ Verhaltensweise vorzuwerfen. Der linksliberale Kommentator räumt ein, dass der Fidesz die Preisobergrenzen zum Zweck des Stimmenkaufs verkündet habe. Dennoch sei die Inflation ein ernsthaftes Problem für die Armen Ungarns.

Kiss begrüßt die Idee, dass Unternehmer und Unternehmen die Kosten für billigere Grundnahrungsmittel tragen sollten. Allerdings seien die Preisobergrenzen nicht wirksam, wenn es um die Bekämpfung der Armutswurzeln gehe. Der Kommentator bezeichnet die Maßnahmen der Regierung als reine Augenwischerei, um den Anschein eines sozial engagierten Staates aufrechtzuerhalten, und fordert die Linke auf, systemische Reformen vorzuschlagen. Damit solle sichergestellt werden, dass alle Ungarn Zugang zu Wohnraum, Lebensmitteln und anderen grundlegenden Gütern erhielten.
Als mögliche Maßnahme empfiehlt Kiss die Einführung umfassender Preiskontrollen in der gesamten Wirtschaft, um die Ungarn zu schützen, „die unter einer marktfreundlichen, exportorientierten Wirtschaftspolitik litten – eine Politik, die multinationale Unternehmen protegiere“.

(Via: budapost.de, Titelbild: Pixabay)