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EP-Wahlen: Momentum und DK sind froh, Sozialisten und Grünen scheitern

MTI - Ungarn Heute 2019.05.27.
Die regierende Fidesz-Partei des ungarischen Premiers Viktor Orbán hat bei der Europawahl einen Erdrutschsieg erreicht. Sie bekam mehr als 52 Prozent der Stimmen. Eine große Überraschung brachte die linke Demokratische Koalition sowie der liberale Momentum.  Vorige steht mit 16,26% auf dem zweiten Platz. Die Grünen, die Sozialisten und die nationalistische Partei Jobbik erlitten eine historische Niederlage.

Bertalan Tóth – MSZP: „Das Ergebnis der Wahlen zum Europäischen Parlament ist ein Fiasko für die Opposition“

Das Oppositionsbündnis der Linken habe eine „schwere Niederlage“ bei den Wahlen zum Europäischen Parlament erlitten – sagte der MdEP-Kandidat der linken Allianz „MSZP-Párbeszéd“. Benedek Jávor beklagte am Sonntagabend, dass das Bündnis nur einen Sitz in der EP erreichen konnte. Er betonte: das Bündnis soll den Last der Niederlage tragen. Jávor sagte, die beiden Parteien hätten bei der Gründung ihrer Allianz eine rationale Entscheidung getroffen, und sie hätten Grund zu der Annahme gehabt, drei Sitze zu gewinnen.
Vorsitzender der sozialistischen Partei MSZP, Bertalan Tóth fügte hinzu:
Trotz der Niederlage hat der Parteivorstand einstimmig beschlossen, die Kommunalwahlen im Herbst unverändert fortzusetzen.

Gyurcsány: Fidesz hat seine Zweidrittelmehrheit verloren

Ferenc Gyurcsány, Vorsitzender der Demokratischen Koalition (DK), sagte, es sei nie zweifelhaft gewesen, ob die regierende Fidesz-Partei die Wahl gewinnen würde, doch sei das Ergebnis insofern bedeutend, als die Fidesz ihre Zweidrittelmehrheit verloren hätte.

Foto: MTI – Bruzák Noémi

Im Vergleich zu den Parlamentswahlen im April letzten Jahres hat Fidesz eine Million Wähler verloren, während DK trotz vergleichsweise geringerer Beteiligung seine Unterstützerzahl verdoppelte, sagte Gyurcsány auf einer Pressekonferenz. Er sagte, seine Partei habe über 550.000 aktive Wähler, was ein Beweis für die Arbeit war, die sie in den letzten Jahren geleistet hatten.

Mit DK wird das starke Europa noch stärker sein und allen ungarischen Bürgern wird es besser gehen

sagte Gyurcsány.

Jobbik entscheidet am Mittwoch darüber, wer im Europäischen Parlament die Arbeit beginnt 

Jobbik wird am Mittwoch darüber entscheiden, wen er in das nächste Europäische Parlament entsenden wird, sagte Márton Gyöngyösi, Spitzenkandidat der nationalistischen Partei. Jobbik führte eine „entscheidende Kampagne unter beispiellosem Druck“ durch, sagte Gyöngyösi am Sonntagabend gegenüber MTI und fügte hinzu, „keine andere politische Gemeinschaft hätte diesen Druck überstehen können“.

Foto: MTI – Kovács Tamás

„Wir werden Verbündete suchen und einen Konsens anstreben, damit die nationalen Interessen Ungarns durchgesetzt und europäische Lösungen erarbeitet werden“, sagte Gyöngyösi.

Jobbik gewann einen Sitz mit 6,44 Prozent der Stimmen bei den EP-Wahlen am Sonntag.

Momentum „Wir müssen eine Partei der Gesundheitsversorgung, Bildung und Lebensunterhalt sein“

Der Führer der Momentum-Bewegung, der am Sonntag mit fast 10 Prozent der Stimmen einen überraschend-guten Erfolg bei den Wahlen zum Europäischen Parlament erreichte, sagte, seine Oppositionspartei müsse das Gesundheitswesen, die Bildung und den Lebensunterhalt der Menschen in den Mittelpunkt ihrer Mission stellen.

András Fekete Győr betonte: Momentum sei die einzige Partei, die echte Lösungen, für echte Probleme liefern könne. „Die Ergebnisse zeigen, dass Momentum rund 330.000 Stimmen erhalten hat, aber dies reichte aus, um zwei Vertreter zum EP zu entsenden“ – so Fekete-Győr.

Foto: MTI – Tibor Illyés

Katalin Cseh, Spitzenkandidatin der EP-Wahlliste von Momentum sagte, man müsse den Menschen die Chance geben, wieder zu träumen. Momentum sei ein Beweis dafür, dass es immer noch Wunder gebe und es möglich sei, eine Partei neu aufzubauen – so Cseh.

Grünen-Parteivorstand trat zurück

Die Grünen scheiterten gar an der Fünf-Prozent-Hürde. So trat der Parteivorstand noch am Sonntagabend zurück.

(Beitragsbild: Vorsitzender der Bewegung „Momentum“ mit der Spitzenkandidatin, Via: MTI – Tibor Illyés)