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EURO 2020: So sollen die deutschen Polizisten die ungarischen Fans belästigt haben

Ungarn Heute 2021.06.25.

Auf einer Social-Media-Seite wird ausführlich beschrieben, was einige ungarische Fans mit deutschen Behörden erlebt haben sollen, welche am Mittwoch zum EM-Spiel Deutschland-Ungarn nach München gereist waren. Berichten zufolge mussten sie unter anderem zweieinhalb Stunden auf dem heißen Beton bei Sonnenschein warten.

Fans sind schon am Dienstagabend mit einem Bus und insgesamt 58 Mann aus Budapest abgefahren, um am Mittwoch in der früh schon in der bayerischen Hauptstadt zu sein. Laut ihnen verlief die Reise bis zur deutschen Grenze reibungslos, dann seien sie von einem Fahrzeug mit Unterscheidungszeichen aufgefordert worden, bei der ersten Abfahrt die Autobahn zu verlassen, als plötzlich 10 Kleinbusse erschienen, aus denen 80 Bereitschaftspolizisten herausgesprungen sind, erzählen Fans in einem Facebook-Post.

Wir sind nicht aus Zentralafrika oder dem Nahen Osten gekommen, sondern aus Ungarn. Und wir möchten nicht hier ein Leben lang bleiben, sondern nur für ungefähr 14 Stunden

haben die Fans geschrieben. Sie fügten hinzu: Die Bereitschaftspolizisten sind sofort in den Bus eingestiegen, woraus sie die Ungarn nur einzeln aussteigen lassen haben. Anschließend wurden sie durchsucht, aus vier Winkeln fotografiert und ihre Papiere kontrolliert.

„Sie haben uns auf dem Beton, in der prallen Sonne, in einem kleinen Bereich, den sie mit ihren Kleinbussen umringt haben, warten lassen, bis sie an allen 58 Personen die erwähnten Maßnahmen durchgeführt haben. Sie haben natürlich auch den Bus gründlich zusammen mit Kommissar Rex durchsucht.“

Es hat zweieinhalb Stunden gedauert, bis der Bus weiterfahren konnte, so das Schreiben. „Aber nicht weit, da in kurzer Zeit ein weiteres Fahrzeug hinter ihnen fuhr, diesmal war es die Zollkontrolle, welche lediglich 20 Minuten gedauert hat.“

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„Nach der Zollkontrolle stellte sich heraus, dass diejenigen die mit chinesischer oder russischer Vakzine geimpft wurden, getestet werden müssen. Innerhalb des Stadions dann wurden sie ebenfalls von Bereitschaftspolizisten überwacht, die sogar darauf geachtet haben, ob die Fans „einzeln oder zu zweit auf der Treppe gehen“ beklagen die Ungarn weiter.

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Dessen ungeachtet ist die Begegnung ohne schwere Konflikte abgelaufen. Die Fans fügten noch hinzu: Hätte man nicht gewusst, dass es hier um ein Fußballspiel zwischen Deutschland und Ungarn gehe, wäre man nicht darauf gekommen, da kaum deutsche Fahnen, wohl aber mehrere Tausend Regenbogen-Fahnen zu sehen waren.

Quelle: mandiner.hu  Bild: MTI – Tamás Kovács