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Fotoausstellung von Flüchtlingen, die den Ukraine-Krieg überlebt haben, mutwillig zerstört

Ungarn Heute 2022.04.05.

In Budapest wurde in der Wahlnacht eine Fotoausstellung von Überlebenden des ukrainischen Krieges zertrümmert.

Wie Azonnali berichtet, wurden die Bilder heruntergerissen und mit russischen Propagandabotschaften bekritzelt, die in Frage stellen, ob die Fotos der Flüchtlinge überhaupt in der Ukraine und nicht im Nahen Osten gemacht wurden. Auch die Eröffnung der Ausstellung verlief nicht reibungslos, denn einige Personen unterbrachen die Reden mit Rufen.

Die XI. Bezirkspolizeidirektion des Budapester Polizeipräsidiums hat von Amts wegen ein Verfahren gegen einen unbekannten Täter wegen Vandalismus eingeleitet. Die Organisatoren der Ausstellung wurden kontaktiert und werden zu einem späteren Zeitpunkt über die Angelegenheit berichten.

Die abgenommenen Bilder wurden von den Veranstaltern wieder angebracht.

Mehrere Bilder der beschädigten Ausstellung wurden von Azonnali veröffentlicht.

Polizei: Rund 10.000 Flüchtlinge kamen am Sonntag aus der Ukraine nach Ungarn
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4.519 Personen sind am Sonntag direkt aus der Ukraine nach Ungarn eingereist, weitere 5.117 aus der Ukraine kamen über Rumänien, teilte das nationale Polizeipräsidium mit.Weiterlesen

Die Ausstellung war zuvor von der ukrainischen Botschafterin Liubov Nepop und dem Budapester Bürgermeister Gergely Karácsony am Móricz Zsigmond körtér in Budapest eröffnet worden.

Karácsony schrieb in einem Facebook-Post:

Ich bin überzeugt, dass wir das nationale Interesse Ungarns verraten, wenn wir diesen Konflikt nicht human angehen. Wenn wir absichtlich die Grenze zwischen Aggressor und Opfer verwischen. Wenn wir schweigen. Wir Ungarn sind die Erben von 1848 und 1956, und wir können es uns nicht leisten, als Komplizen des Aggressors nicht klar Stellung zu beziehen. Erinnern wir uns an die unschuldigen Opfer. Erinnern wir uns an die unglücklichen Menschen, die nur in ihrem eigenen Land in Frieden leben wollten, dies aber wegen der Aggression Wladimir Putins nicht tun können.

(Via: Hungary Today, Titelbild: Facebook-Seite von Gergely Karácsony)