Wöchentliche Newsletter

Seit 2000 gedenkt man jedes Jahr am 25. Februar der Opfer der kommunistischen Diktaturen. An diesem Tag im Jahr 1947 wurde der ungarische Politiker Béla Kovács wegen seiner Konfrontation mit den Kommunisten in die Sowjetunion verschleppt, wo er acht Jahre in Haft verbracht hat.

Béla Kovács (1908-1959) wuchs in einer Kleinbauernfamilie auf und schließ sich 1933 der Unabhängigen Partei der Kleinlandwirte der Landarbeiter und des Bürgertums (FKgP) an. Mit 31 Jahren wurde der erfolgreiche aktive Landwirt bereits zum stellvertretenden Vorsitzenden der Partei gewählt. Während des zweiten Weltkrieges nahm er an der Unabhängigkeitsbewegung gegen die Nationalsozialisten teil. Ab 1941 war er Generalsekretär des Bundes Ungarischer Bauern und ab 1945 der Kleinbauernpartei.

Präsident Áder: 30 Jahre ohne Kommunismus
Präsident Áder: 30 Jahre ohne Kommunismus

Präsident János Áder hielt am Samstag eine Rede im Parlament auf der Feier zum 30. Jahrestag des ersten freien Parlaments von Ungarn nach dem Sturz des kommunistischen Regimes. Was wir in den letzten dreißig Jahren geschaffen haben, hat die Zeit überdauert … Ungarn ist ein unabhängiger, rechtsstaatlicher demokratischer Staat, ein freies Land, sagte Áder. In […]Weiterlesen

Nach dem zweiten Weltkrieg war er zuerst Landwirtschaftsminister und anschließend übernahm er nach der Ernennung von Ferenc Nagy zum Ministerpräsidenten die Leitung der Parteizentrale. Ab 1946 hatte er auch den Posten des Chefredakteurs der Parteizeitung „Kleine Zeitung“ inne. Er vertrat konsequent die Interessen der Kleinbauernpartei, weswegen er mehrmals mit den Politikern der Kommunisten scharf in Konfrontation kam.

Die sowjetischen Behörden haben ihn am 25. Februar 1947 wegen der falschen Anschuldigung „antisowjetische Spionage und Gründung einer Gegenregierung“ verhaftet. Aus Protest ist noch am gleichen Tag Imre Kovács, stellvertretender Vorsitzender der Nationalen Bauernpartei aus der Partei ausgetreten und hat das Land verlassen

Heute vor 75 Jahren begann die Vertreibung der Ungarndeutschen
Heute vor 75 Jahren begann die Vertreibung der Ungarndeutschen

Am 19. Januar 1946 fuhr der erste Zug vom Bahnhof Budaörs (Wudersch) bei Budapest ab, welcher die deutsche Volksgruppe aus ihrem Heimatland abtransportierte. Zwischen 1946 und 1948 wurden mehr als 185.000 Menschen deutscher Nationalität ihrer Staatsbürgerschaft, ihrem Vermögen und ihrer Immobilien entzogen, sowie nach Deutschland vertrieben. Auf der Potsdamer Konferenz im August 1945 haben die […]Weiterlesen

Die kommenden sechs Jahre hat er im Gulag in Sibirien verbracht, ab 1953 hielt er sich in einem Kerker in Moskau auf. 1955 gab ihn die Sowjetunion an Ungarn zurück, wonach er im Frühling 1956 freigelassen wurde. Er nahm anschließend an der Regierung des Ungarischen Volksaufstands 1956 teil. Er starb 1959 in Pécs (Fünfkirchen).

Don-Katastrophe: „Schwarzer Tag der ungarischen Armee“
Don-Katastrophe: „Schwarzer Tag der ungarischen Armee“

Im Zuge einer sowjetischen Gegenoffensive nach der Schlacht um Stalingrad wurde die 2. Armee des Königreichs Ungarn praktisch vernichtet. Von ihren 200.000 Soldaten sahen lediglich 60.000 ihre Heimat wieder. Die Schlacht am Donbogen (12. bis 15. Januar 1943) gilt als eine der größten Tragödien der ungarischen Militärgeschichte. Die 2. ungarische Armee zog im April-Juni 1942 […]Weiterlesen

„Der Tod eines einzelnen Mannes ist eine Tragödie, aber der Tod von Millionen nur eine Statistik.“ (Josef Stalin) 

Die Zahl der Todesopfer kommunistischer Diktaturen wird weltweit auf 100 Millionen geschätzt. In Mittel- und Osteuropa erreicht ihre Zahl 1 Million. So viele haben ihr Leben durch Hungersnot, Zwangsarbeit oder brutale Hinrichtungen verloren.

Doch die physische und psychologische Unterdrückung in der alltäglichen Realität der Diktatur erreichte noch viel mehr. Diejenigen, die verhört und gefoltert, stigmatisiert, ausgeschlossen oder inhaftiert, wegen ihrer politischen oder religiösen Zugehörigkeit verfolgt wurden, waren ebenfalls Opfer des Systems.

Das ungarische Parlament hat den 25. Februar, den Tag seiner Verhaftung zum Gedenktag der Opfer der kommunistischen Diktaturen erklärt. Laut Schätzungen sind den kommunistischen Diktaturen weltweit hundert Million Menschen zum Opfer gefallen, darunter hunderttausende allein in Ungarn.

(Quelle: rubicon.hu,  hirado.hu Bild: Fortepan / Hofbauer Róbert)