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GKI: Durchschnittslöhne erreichen in 87 % der Gemeinden nicht den Landesdurchschnitt

Ungarn Heute 2022.05.04.

Im Jahr 2020 lag der durchschnittliche Nettolohn nur bei 210.585 HUF (551 EUR) und damit um rund 58.000 HUF niedriger als vom Statistischen Zentralamt (KSH) gemeldet, so die jüngste Analyse von GKI-Wirtschaftsforschungsgesellschaft, die alle erwerbstätigen Ungarn umfasst. Darüber hinaus lag der lokale Durchschnitt in 87 % der ungarischen Gemeinden unter dem nationalen Durchschnitt.

Wie wir berichteten, lag der durchschnittliche Nettolohn laut KSH im Jahr 2020 bei 268.000 HUF (701 EUR).

Im Gegensatz zur KSH, die nur die Gehälter von Vollzeitbeschäftigten in Unternehmen mit mindestens fünf Beschäftigten sowie in staatlichen und kommunalen Betrieben berechnet, hat der linke wirtschaftliche Think-Tank die Daten der Steuerbehörde verwendet, um den Durchschnittsverdienst aller arbeitenden Ungarn zu berechnen.

Die Ergebnisse zeigen:

  • Der ungarische Nettodurchschnittslohn lag im Jahr 2020 bei nur 210.585 Forint (551 Euro) und damit deutlich unter dem der KSH
  • Der lokale Durchschnitt in 87 % der ungarischen Gemeinden erreicht diesen Durchschnitt nicht
  • In 43 % der ungarischen Gemeinden lag der durchschnittliche Nettolohn im Jahr 2020 unter 160.000 HUF (419 EUR)
  • In 12 % der Gemeinden lag der durchschnittliche Nettolohn sogar unter 120.000 HUF (314 EUR)
  • Dagegen verbuchten nur 4 % der Gemeinden einen höheren Nettodurchschnittslohn als 240.000 HUF (628 EUR)

Ähnlich wie in einer anderen kürzlich durchgeführten Analyse stellte GKI auch in dieser Frage große Unterschiede im Land fest:

  • Budapest zieht mit einem Nettolohn von 276.000 HUF (722 EUR) den Durchschnitt deutlich nach oben
  • Das Komitat Pest mit 231.000 HUF und das Komitat Győr-Moson-Sopron mit 225.000 HUF liegen ebenfalls über dem Landesdurchschnitt
  • Nógrád (HUF 175.000/EUR 458), Békés (HUF 173.000) und Szabolcs-Szatmár-Bereg (HUF 163.000/EUR 426) sind die Schlusslichter der Liste.
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Die KSH berichtete kürzlich, dass die ungarischen Bruttomonatsgehälter im Februar 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat um fast ein Drittel gestiegen sind, was viele erstaunte, da die meisten Ungarn bei weitem nicht so hohe Gehaltssteigerungen verzeichnen konnten. Ähnlich wie bei dem oben erwähnten Faktor steckt hinter dieser Tendenz eine andere Berechnungsweise. In diesem Fall liegt der Widerspruch vor allem in der deutlichen Anhebung des Mindestlohns und der jüngsten einmaligen Prämie für Soldaten und Polizisten, die dem Gegenwert ihres Sechsmonatsgehalts entspricht. Nach Schätzungen der Wirtschaftsnachrichtenseite Portfolio liegt der tatsächliche reale Bruttolohnanstieg, bereinigt um die rekordhohe Inflation in Ungarn, eher bei bescheidenen 3-4 %.

(Via: Hungary Today, Titelbild: Attila Balázs/MTI)