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Inflation in Ungarn auf 9-Jahres-Hoch

Ungarn Heute 2021.11.09.
FIZETŐS

Die Inflationsrate hat im Oktober in Ungarn mit 6,5 Prozent ihr 9-Jahres-Hoch erreicht. Das Ausmaß hat sogar die Erwartungen der Analysten übertroffen, vor allem die hohen Spritpreise waren bei der außergewöhnlichen Steigerung maßgeblich.

Nach dem Wert von 5,5 Prozent ist die Inflationsrate in Ungarn im Oktober um einen Prozentpunkt auf 6,5 Prozent gestiegen. Seit 2008 wurde zuletzt im September 2012 eine höhere Rate (6,6 Prozent) gemessen.

Nationalbank reagiert auf steigende Inflation
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Der Währungsrat hat den Basiszinssatz von 0,60 Prozent nicht verändert. In der letzten Zeit haben sich die Risiken, welche sich auf die Inflationsprognosen beziehen, weiter verstärkt.Weiterlesen

Entscheidend waren vor allem die Teuerung der Spritpreise, jedoch hat die Erhöhung der Preise von Lebensmitteln und Dienstleistungen viele überrascht – sagte Gábor Regős, Analyst des Wirtschaft Forschungsinstituts Századvég. Der Anstieg der Energiepreise aufgrund der Energieknappheit hat die Kosten der Unternehmen erhöht, was letztendlich auch die Konsumenten zu spüren bekommen. Darüber hinaus wurde die Inflation auch von Produkten in die Höhe getrieben, von denen eine Knappheit besteht.

Um 20-30 Prozent höhere Preise in der Weihnachtszeit erwartet
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Auch mit Sonderangeboten kann nicht gerechnet werden, die Kauflust soll aber dennoch steigen.Weiterlesen

Innerhalb von einem Jahr sind die Spritpreise um 31, das Speiseöl um 30, die Kartoffel um 27 und die Margarine um 19 Prozent teurer geworden. Von September auf Oktober musste man für Fernreisen um 13, für Benzin und Diesel um 7 und für Brot um 3 Prozent mehr bezahlen.

Änderung des Verbraucherpreisindex im Oktober im Vergleich zur gleichen Periode des Vorjahres

Lebensmittel 5,2%
Spirituosen, Tabakwaren 11,3%
Kleidung 0,9%
Gebrauchsgüter 5,4%
Energie (Haushalte) 0,6%
Sonstige Kraftstoffe 13,0%
Dienstleistungen 3,7%

 

Gergely Suppan, leitender Analyst bei der Takarékbank, wies in seinem Kommentar darauf hin, dass die Inflation im Oktober über die Erwartungen hinaus auf 6,5 % gestiegen ist, was vor allem auf den unerwartet starken Anstieg der Lebensmittelpreise und der langlebigen Konsumgüter zurückzuführen ist. Nach Ansicht von Suppan könnte die Inflation in den kommenden Monaten weiter steigen und im November 7 Prozent erreichen, um dann ab Anfang nächsten Jahres stark zu sinken.

Die Ungarische Nationalbank (MNB) versucht die Inflation seit zwei Monaten mit einer monatlichen Zinserhöhung von 15 Basispunkten zu bekämpfen, da jedoch in der kommenden Zeit mit einer weiteren Steigerung der Inflation gerechnet werden muss, ist es nicht auszuschließen, dass das Ausmaß der Zinserhöhung höher sein wird. Dies wird auch durch die Maßnahmen der Notenbanken der anderen Länder in der Region bestätigt: Die polnische Nationalbank hat den Basiszinssatz unerwartet um 75 und die tschechische um 125 Basispunkte erhöht.

Quelle: vg.hu  portfolio.hu  Bild/Illustration – Zsolt Szigetváry