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Justizministerin fordert umfassende Untersuchung wegen Familientragödie

Ungarn Heute 2019.12.17.

Ein Mann tötete seine zwei Kinder in Győr und beging dann Selbstmord. 2016 wurde der dreifache Vater (35) schon zu fünf Jahren Haft in einem Hochsicherheitsgefängnis verurteilt, weil er seine schlafende Frau in ihrem Haus in Szombathely mit einem Hammer so brutal angegriffen hatte, dass der Griff beim Schlagen brach. Die Justizministerin fordert eine umfassende Untersuchung, ob die Behörden einen Fehler begangen haben oder nicht. 

Der Vater ist vor ein paar Monaten nach Győr gezogen, nachdem er wegen guten Benehmens aus dem Gafängnis freigelassen wurde. Seine Kinder besuchten ihn zum ersten Mal, seit er ins Gefängnis gegangen war. Aus unbekannten Gründen schlug er jedoch seine 13-jährige Stieftochter und seinen 10-jährigen Sohn zu Tode und dann erhängte sich. Der Mann hat das dritte Kind nicht verletzt, ein sechsjähriges Mädchen, das dann um Hilfe rief.

Die am Tatort eintreffende Polizei betrat mit Hilfe von Katastrophenschutzmitarbeitern die geschlossene Wohnung, in der die Leiche eines 13-jährigen Mädchens und eines 10-jährigen Jungen gefunden wurden. Das dritte Geschwisterchen, ein 6-jähriges Mädchen, war ebenfalls im Raum, hatte sich jedoch anscheinend versteckt. Die Ermittler stellten fest, dass der Tod der beiden Kinder auf Fremdeinwirkung zurückzuführen war. Während der ersten Schritte wurde in einem anderen Raum des Gebäudes die Leiche des EX-Mannes gefunden.

Foto: police.hu

Am Montag veröffentlichte das Gericht der Stadt Szombathely eine Erklärung aus. In dem detaillierten Kommuniqué erwähnte der Gerichtshof, dass der Staatsanwalt die Aufhebung des Sorgerechts beantragt hatte, das Verfahren jedoch zu langwierig gewesen wäre, was später auch vom Berufungsgericht Győr bestätigt wurde. Darüber hinaus geht aus der Erklärung hervor, dass die Ehe zwischen dem Mann und seiner Frau (dem Opfer des Falls von 2016) ab 2014 „teilweise aufgrund der außerehelichen Beziehung des Opfers“ aufgelöst wurde. Das Kommuniqué bezieht sich auch auf die Mutter, die später im Interesse des inhaftierten Vaters argumentierte: er „habe sich als guter Elternteil verhalten“.

Justizministerin fordert umfassende Untersuchung

„Als Mutter und Justizministerin war ich wie alle wohlmeinenden Menschen von der tragischen Nachricht vom Kindermord in Győr, beeindruckt. Die einschlägigen ungarischen Rechtsvorschriften entsprechen den Anforderungen des Übereinkommens von Istanbul, insbesondere dessen Artikel 31. Dies ist natürlich nicht genug, wenn eine solche Tragödie vorkommen kann – schrieb die Ministerin in ihrer Antwort auf ein offenes Schreiben der ungarischen Schriftstellerin Éva Péterfy-Novák.  Judit Varga fügte hinzu: „Ich werde eine umfassende Untersuchung einleiten, um die Zuständigkeiten zu klären, um klar festzustellen, ob die Behörden oder ihre Mitarbeiter im konkreten tragischen Fall einen Fehler begangen haben oder nicht.“

 

Mein aufrichtiges Beileid an die Mutter und die ganze Familie!

schloss die Ministerin ihren Facebook-Eintrag.

(Via: ungarn-tv.com, 24.hu, Hungary Today, Beitragsbild: police.hu)