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Keine Airbus-Hubschrauber mehr ohne Gyula!

MTI - Ungarn Heute 2022.07.29.
Airbus Hubschrauberwerk Gyula

Das neue Airbus-Werk in Gyula wurde am Donnerstag offiziell eingeweiht und die Produktion hat begonnen.

Der Minister für Technologie und Industrie, László Palkovics, sagte vor Ort, es sei ein historischer Moment, dass das Airbus-Werk die Produktionsgenehmigung der Europäischen Agentur für Flugsicherheit (EASA) erhalten habe, da nicht viele Länder über eine solche Genehmigung verfügten.

Der Kampfhubschrauber Airbus H145M der ungarischen Streitkräfte über Budapest während einer Vorführung anlässlich der Feier zur Beförderung zum Unteroffizier am 16. Juli 2022. MTI/Peter Lakatos

Mit dem Hubschrauber hat ein Fahrzeug Einzug in die ungarische technologische Produktpalette erhalten, was es bisher nicht gab, „auch wenn nur Teile dafür produziert werden“. Mit dem neuen Werk verfügt Gyula wieder über eine Hightech-Industrie.

Gestern hat die Regierung beschlossen, weitere 250 Milliarden HUF (61,72 Millionen Euro) für die Rüstungsindustrie bereitzustellen, die für die Gründung von Joint Ventures und den Bau neuer Fabriken verwendet werden sollen.

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Auf der Sitzung am Mittwoch habe die Regierung zehn Punkte zur Überwindung der Wirtschaftskrise festgelegt, darunter die Entwicklung der Rüstunggsindustrie und die Erhöhung des Zuflusses von ausländischem Kapital.

Airbus ist eines der führenden europäischen Verteidigungsunternehmen, und der ungarische Staat ist mit 30 Prozent an der vor zwei Jahren gegründeten Airbus Helicopters Hungary Kft. beteiligt

und damit auch „persönlich am Erfolg des Unternehmens beteiligt“, sagte er.

Andreas Stöckle, Generaldirektor von Airbus Helicopters Hungary Kft. erinnerte daran, dass das Joint Venture vor zwei Jahren gegründet wurde. Obwohl noch nicht alles fertig ist, kann die Produktion beginnen, was „der wichtigste Tag im Leben einer Fabrik“ ist.

Das Werk in Gyula beschäftigt derzeit 50 Mitarbeiter, innerhalb weniger Jahre sollen es 250 werden.

In seiner Begrüßungsrede erinnerte der Bürgermeister von Gyula, daran, dass die letzte Fabrik in der Kurstadt des Komitats Békés vor 40 Jahren gegründet und vor 30 Jahren geschlossen wurde. Jetzt „beginnt eine neue Ära der Wirtschaft in Gyula“.

Das Airbus-Werks in Gyula wurde mit einem Budget von rund 2,2 Milliarden HUF (5,43 Millionen Euro) gebaut, wovon die Hälfte für den Kauf von Maschinen und Ausrüstungen ausgegeben wurde.

In dem 13.000 Quadratmeter großen Werk werden Präzisionsbauteile aus Stahl und Titan für die Drachenstruktur und die dynamischen Systeme der Hubschrauber des europäischen Flugzeugherstellers sowie ein Teil der Türverkleidungen hergestellt. Gyula wird die einzige Lieferstelle für diese Teile für die gesamte Airbus-Familie sein.

Neben der Bauteilfabrik wird auch eine 3.100 Quadratmeter große Oberflächenbehandlungsanlage gebaut.

Airbus, der Marktführer bei der Herstellung von Zivilhubschraubern, hat derzeit Standorte in acht Ländern weltweit, der neunte wird in Gyula sein.

Anfang Februar wurden die leichten Mehrzweckhubschrauber vom Typ Airbus H145M auf dem Stützpunkt der ungarischen Verteidigungskräfte in Szolnok in Dienst gestellt. 16 weitere H225M-Hubschrauber werden ihnen folgen. Es handelt sich um größere Flugmaschinen für den Transport auf Mittelstrecken und Spezialeinsätze.

Verteidigungsminister begrüßt die Fertigstellung der Hubschrauberflotte
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Während auf der anderen Seite der Grenze, die Achse Temeswar-Arad-Großwardein-Sathmar ein Wirtschaftsmotor Rumäniens ist, konnte die im Osten Ungarns nach der Wende einsetzende Deindustrialisierung nur zaghaft angegangen werden. Die Sogwirkung, die das ausländische Kapital in den Westen Rumäniens abführt, ist unbestritten. Durch Investitionen wie die von Gyula könnte es zu einer Trendwende kommen.

Via MTI, Beitragsbild: MTI