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Kohlendioxidquoten: Brüsseler Sturheit auf Kosten der Verbraucher

Ungarn Heute 2022.09.02.

Die Realität hat die europäischen Sanktionspolitiker eingeholt, die nun panisch nach einer Lösung für das von ihnen geschaffene Problem suchen, sagte Olivér Hortay, Direktor der Századvég Konjunkturforschungsinstitut GmbH. Er erläuterte auch, wie das Brüsseler Kohlendioxidquotensystem die ohnehin schon hohen Energiepreise weiter in die Höhe treiben wird.

Brüssel kommt mit immer riskanteren Ideen, vermeidet aber weiterhin die naheliegendste und und ungefährlichste Lösung: eine vorübergehende Aussetzung des europäischen Kohlenstoffquotensystems“, so der Energieexperte.

Oliver Hortay erläuterte, dass das Quotensystem im Wesentlichen darin besteht, dass die Energieerzeuger Quoten für das von ihnen ausgestoßene Kohlendioxid kaufen müssen, wodurch die Kosten für umweltschädliche Technologien künstlich in die Höhe getrieben werden. Er fügte hinzu, dass die EU über die Menge der auf dem Markt verfügbaren Zertifikate entscheidet, so dass das Angebot feststeht und der Preis von der Nachfrage bestimmt wird.

Das System wurde zu einer Zeit eingeführt, in der in Europa reichlich Energie und Kapazität zur Verfügung standen, so dass die Maßnahmen die Produktion auf umweltfreundlichere Technologien umstellen konnten, ohne dass es zu einem größeren Anstieg der Energiepreise kam“, erklärte er.

Heute steht Europa jedoch vor einer Energieknappheit, so dass alle möglichen Kraftwerke, einschließlich der kohlebetriebenen, in Betrieb genommen werden müssen, um die Versorgung sicherzustellen, betonte er.

Er betonte:

Das Quotensystem hat somit seine motivierende Kraft verloren, da es kurzfristig keine Wahlmöglichkeit mehr zwischen den Technologien gibt, und hat eine Negativspirale in Gang gesetzt. Die Energiepreise steigen, was bedeutet, dass immer mehr teure, alte und umweltschädliche Kraftwerke wieder in Betrieb genommen werden können.

Emissionen aus neuen Blöcken erhöhen die Nachfrage nach Quoten, was die Quotenpreise in die Höhe treibt und die Produktionskosten der Kraftwerke erhöht.

Die Last wird von den Kraftwerken auf die Verbraucher abgewälzt, so dass die Energiepreise weiter steigen und alles wieder von vorne beginnt

– betonte der Experte.

Letztes Jahr rechnete Brüssel vor, dass die Quotenpreise – nach einem schrittweisen Anstieg – bis 2030 nur 85 € pro Tonne erreichen würden. Heute zahlen wir jedoch bereits 100 € pro Tonne Kohlendioxidemissionen.

Und das, obwohl Schätzungen zufolge der teure Quotenmarkt für 15 % der rekordhohen Energiepreise in Europa verantwortlich ist

– sagte Oliver Hortay.

So viel könnte durch eine vorübergehende Aussetzung des Systems ohne politisches oder wirtschaftliches Risiko eingespart werden.

Aber warum besteht Brüssel auf der Beibehaltung des Quotensystems?

Der Grund für die Sturheit liegt laut Oliver Hortay darin, dass der europäische Quotenmarkt das ehemalige Vorzeigeprojekt Brüssels ist, mit dem es seit Jahren sein Klimaengagement in internationalen Verhandlungen demonstriert.

Eine vorübergehende Aussetzung der Regelung würde daher das internationale Klimabollwerk untergraben, auf das Brüssel seine politische Kommunikation in den letzten Jahren aufgebaut hat.

Doch Europa steuert auf den Abgrund zu, und die steigenden Energiepreise werden Millionen von Familien existenziell benachteiligen.

„Es ist an der Zeit, dass Brüssel seine politischen Ambitionen aufgibt und sich stattdessen für die Verbesserung der Situation der europäischen Familien einsetzt.“

– sagte der Energieexperte.

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Via hirado.hu Beitragsbild: Olivér Hortay Facebook