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Konträre Bewertungen der Wahlen in Frankreich und Slowenien

Ungarn Heute 2022.04.27.

Ein linksorientierter Kommentator glaubt, dass die ungarische Regierung nach der Niederlage von Marine Le Pen und Janez Janša auf europäischer Bühne künftig noch isolierter dastehen werde. Eine regierungsnahe Kolumnistin hält derlei Aussagen für armselig. Presseschau von budapost.de. 

Tamás Rónay interpretiert den Erfolg des französischen Präsidenten Macron und die Niederlage des slowenischen Regierungschefs Janša als große Siege für die EU-freundlichen demokratischen Parteien. Nach Ansicht des Kommentators der linken Tageszeitung Népszava hätte die Präsidentschaft von Marine Le Pen das Ende der Europäischen Union bedeutet. In ähnlicher Weise begrüßt er das Ergebnis der Parlamentswahlen im benachbarten Slowenien, wo die Wählerinnen und Wähler die politische Vision von Ministerpräsident Janez Janša zurückgewiesen hätten – eine Vision, die die Politik seines ungarischen Amtskollegen Orbán kopiert habe. Diese beiden Wahlen vom Wochenende, so Rónay, würden die ungarische Regierung in Europa weiter isolieren.

Zwei von Orbáns europäischen Verbündeten haben am Sonntag Wahlen verloren
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Marine Le Pen konnte in Frankreich zwar etwas zulegen, verlor aber dennoch knapp gegen Emmanuel Macron. Das SDS-Pendant von Janez Janša verlor knapp gegen eine neu gegründete Formation in SlowenienWeiterlesen

In einem Kommentar für Magyar Hírlap räumt Mariann Őry ein, dass die sich für Eigenstaatlichkeit einsetzenden Parteien in Frankreich und Slowenien von den liberalen Globalisten besiegt worden seien. Bei beiden Wahlen hätten die EU sowie die liberalen Mainstream-Medien die gegen Marine Le Pen und Janez Janša antretenden späteren Sieger aktiv unterstützt, notiert die regierungsnahe Autorin. In einem Nebensatz bezeichnet es Őry als erbärmlich, dass die hiesige Opposition und ihr intellektuelles Hinterland die Wahlen in Frankreich und Slowenien als eine Art Wiedergutmachung für die Niederlage der Opposition bei den ungarischen Wahlen betrachten würden.

(Via: budapost.de, Titelbild: MTI – Szecsődi Balázs)