Wöchentliche Newsletter

Korruptionsverdacht: Gewichtheber-Präsident Tamás Aján droht Strafverfolgung

Ungarn Heute 2020.01.06.

Präsident des Weltverbandes IWF, Tamás Aján soll Dopingbetrug vertuscht und ein korruptes System mit aufgebaut haben – berichteten mehrere in- und ausländischen Nachrichtenportale. Der Ungar habe damit die Sportart Gewichtheben an den Rand des Abgrunds geführt. 

Die ARD-Dokumentation Geheimsache Doping – Der Herr der Heber erhebt schwere Vorwürfe gegen den Präsidenten des Gewichtheberweltverbandes IWF Tamás Aján. Der ARD-Dopingredaktion liegen Dokumente vor, aus denen hervorgehen soll, dass der 80-jährige Ungar den gewaltigen Dopingbetrug in der IWF mit ermöglicht hat – berichtet zeit.de. Bei vielen internationalen Wettkämpfen und bei fast allen Weltmeisterschaften beauftragte die IWF, deren Präsident Aján ist, die ungarische Antidopingagentur Hunado mit den Kontrollen – heißt es in der Dokumentation.

Fehlende Millionen 

Wie jeder andere olympische Weltverband erhält auch die IWF vom Internationalen Olympischen Komitee Zuwendungen. Über einen Zeitraum von 17 Jahren seit 1992 flossen mehr als 23 Millionen Dollar auf zwei Schweizer IWF-Bankkonten, die allerdings in den Verbandsbilanzen nicht aufgeführt waren. Für diese Konten war, als sie im Jahr 2009 entdeckt wurden, allein Tamás Aján zeichnungsberechtigt. Nach ARD-Recherchen ist der Verbleib von mindestens 5,5 Millionen Dollar ungeklärt, inklusive Zinsen dürfte die tatsächliche Summe noch wesentlich höher liegen – berichtet sportschau.de. 

Ungarische Anti-Doping-Organisation weist Vorwürfe zurück

Die ungarische Anti-Doping-Stelle (MACS) wies am Montag Behauptungen der ARD-Dokumentation zurück. Laut dem Verdacht sei systematisches Doping mit dem Wissen des Körpers geübt worden. Die IWF habe MACS mit der Überwachung aller Großwettbewerbe und fast aller Weltmeisterschaften beauftragt, heißt es in der Dokumentation.

In einer von Geschäftsführerin Ágnes Tiszeker unterzeichneten Erklärung teilte MACS mit, dass der deutsche Staatssender die von der Behörde zur Verfügung gestellten Fakten missachtet habe. „Vage, bösartige Andeutungen“ haben die Arbeit der MACS-Dopingkontrolleure in einem „falschen und inakzeptablen Licht“ dargestellt.

Laut Aussage ist MACS als unabhängige Kontrollstelle nur für die Probenahme verantwortlich und hat keine Rückmeldungen oder Informationen zu den Ergebnissen.

(Via: mti.hu, zeit.de, sportschau.de, Beitragsbild: iwf.net)