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Krankenhäuser müssen insgesamt 36.000 Betten räumen

Ungarn Heute 2020.04.14.

In allen ungarischen medizinischen Einrichtungen, die stationär behandelt werden, müssen mindestens 60 Prozent der öffentlich finanzierten Betten, gemäß einem im Besitz der oppositionellen Tageszeitung „Népszava“ befindlichen Ministerbrief für die Versorgung von Corona-Patienten geeignet gemacht werden. In der Praxis bedeutet dies, dass von insgesamt rund 60.000 Betten 36.000 freigegeben werden müssen.

Personalminister Miklós Kásler hat kürzlich befehligt, dass alle Patienen, bei denen häusliche Pflege möglich sei und die bis dahin nicht von den Angehörigen abgeholt wurden, mit der Rettung nach Hause gebracht werden müssen. Das Nachrichtenportal hvg.hu berichtete am Freitag, dass die Angehörigen am Freitagnachmittag telefonisch informiert wurden. Der Minister hat inzwischen zwei Krankenhausdirektoren entlassen, weil sie sich weigerten, der Ministerialverordnung Folge zu leisten.

Abteilungen für Patienten mit chronischen Krankheiten sind bereits voll von älteren, gefallenen Menschen, die in ihren Häusern nicht betreut werden können oder aus sozialen Gründen gezwungen sind, hierher zu kommen. Ein großer Teil von ihnen wird wahrscheinlich jetzt nach Hause geschickt – schreibt Népszava.

Auf RTL-Nachfrage schrieb das Ministerium, dass es in Ungarn Massenerkrankungen zu erwarten sind. „Das Land muss auf den schlimmsten Fall vorbereitet sein, und dies erfordert die Zusammenarbeit aller. Auch die Zusammenarbeit von Familien, in denen die Pflege der Patienten übernommen werden kann.

(Via: hvg.hu, index.hu, nepszava.hu, Beitragsbild: MTI – Zsolt Szigetváry)