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Immer mehr Gemeinden schicken lebensrettende Notfallspritze an Schulen und Kindergärten

Ungarn Heute 2022.02.03.

Letzte Woche starb ein 7-jähriger Junge in Budapest, nachdem er in der Schule einen erdnusshaltigen Geburtstagskuchen gegessen hatte. Nach der Tragödie beschlossen mehrere Bezirke der Hauptstadt, alle Schulen und Kindergärten mit lebensrettenden Notfallspritzen zu versorgen. Aber nicht nur in der Hauptstadt, sondern in vielen anderen ungarischen Städten wurde eine ähnliche Entscheidung getroffen. Außerdem werden Sanitäter auch Schulungen für das Schulpersonal zur Verwendung der Medikamente abhalten. 

Wie wir bereits berichteten, ist kürzlich ein siebenjähriger Junge verstorben, nachdem er nach einer Schulgeburtstagsparty schwere allergische Reaktionen auf Erdnüsse hatte. Nach dem Fall machten mehrere Organisationen auf die Bedeutung des „Vorhandenseins“ bestimmter Notfallmedikamente aufmerksam.

Eine kürzlich geschene Tragödie macht uns darauf aufmerksam, dass schwerwiegende Reaktionen auf Insektenstiche, Lebensmittel oder andere Allergene, auch wenn sie selten sind, leider vorkommen können, und je mehr Einrichtungen Zugang zu lebensrettenden Notfallspritze haben, desto größer ist die Chance, Tragödien zu verhindern

schrieb der Bürgermeister des II. Bezirks von Budapest.  Gergely Őrsi fügte hinzu, dass die Medikamente bald beschafft werden und die Einrichtungen auch geschult werden, wie man diese verwenden soll. Er ist auch zuversichtlich, dass ihr Einsatz nicht notwendig sein wird, fügte der Bürgermeister hinzu. Auch die Bezirke XII und XVIII folgten dem Beispiel.

Fact

Die Erdnussallergie gehört zu den schwersten Nahrungsmittelallergien. Sie kann bei den Betroffenen bereits bei kleinsten Mengen durch Essen, durch Hautkontakt oder Einatmen des Allergens (als Staubpartikel) heftige allergische Reaktionen auslösen. Ein Schutz vor solchen Reaktionen ist nur durch strikte Vermeidung des betreffenden Lebensmittelallergens möglich. Allergikerinnen und Allergiker sind auf eine vollständige, korrekte Angabe bei der Zutatendeklaration angewiesen. Zudem sind sie davon abhängig, dass ihr Umfeld (Arbeit, Schule, andere Gemeinschaftseinrichtungen) auf die allergenfreie Zusammensetzung der mitgebrachten oder in Kantine / Hort verzehrten Mahlzeiten achtet. Dies gilt insbesondere bei der Erdnuss- und Nussallergie, wo bereits Spuren von Erdnuss- / Nussanteilen oder Nussstaub eine allergische Sofortreaktion bis hin zum allergischen Schock auslösen können. Besonders gefährdet sind Klein-, Kindergarten- und Schulkinder.

Anzeichen zu Beginn eines anaphylaktischen Schockes sind:
• Brennen, Kribbeln, Rötung, Schwellung im Mund /Lippen/Zunge
• Magen-Darm-Beschwerden mit Erbrechen
• Husten, Atembeschwerden, Atemnot mit pfeifender Atmung
• Schwindel, Gefühl von Kraftlosigkeit
• Kältegefühl
• Herzklopfen, Herzrasen
• Blutdruckabfall
• Bewusstlosigkeit
• Kreislaufversagen

Erste Hilfe

Die Erste-Hilfe-Massnahmen bei einer schweren allergischen Reaktion sind entscheidend, damit die lebensbedrohlichen Symptome nicht in einem Kreislaufversagen mit tödlichem Ausgang enden:

  • Notfallmedikamente, die ein allergisches Kind (eine allergische Person) immer bei sich tragen muss, einsetzen, wie Notfallspritze Epipen etc.
  • Sofort den Notarzt bzw. die Ambulanz verständigen

(Via: baselland.ch)

Lokale Behörden haben schon in mehreren ländlichen Städten Maßnahmen ergriffen

Im ostungarischen Gyula wurde schon im vergangenen Jahr mit dem Kauf von lebensrettenden Notfallspritzen begonnen, und letzte Woche wurde das Medikament „EpiPen“ zur Behandlung schwerer allergischer Reaktionen an alle öffentlichen Schulen verteilt. Kürzlich kündigte auch der Bürgermeister von Székesfehérvár an, dass für alle Bildungseinrichtungen in Székesfehérvár EpiPen-Spritzen zur Behandlung von allergischen Anfällen angeschafft werden sollen. Die Kosten werden zu 100 % von der Gemeinde getragen.

(Via: eduline.hu, index.hu, Titelbild: MTI/Balogh Zoltán)