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Mehrheit der Ungarn meint, Brüssel sollte an das Land zahlen

Ungarn Heute 2022.11.24.

Laut einer Umfrage des regierungsnahen ungarischen Think Tanks, das Nézőpont-Institut, wünschen sich sechs von zehn Befragten (59 Prozent), dass Brüssel aufhört, Ungarn europäische Gelder vorzuenthalten. Jeder dritte Oppositionswähler und sogar eine Mehrheit der jungen Menschen sind der Meinung, dass die vor zwei Jahren einbehaltenen Gelder Ungarn ausgezahlt werden sollten.

Während die ungarische Regierung in den letzten Monaten eine Reihe von Kompromissen eingegangen ist, um eine Einigung mit Brüssel zu erzielen – von der Einrichtung einer Integritätsbehörde bis hin zu einem strengeren System der Vermögenserklärung – scheint die Europäische Kommission ihre Entscheidung zu verzögern.

Vor diesem Hintergrund hat das Nézőpont-Institut untersucht, wie die Ungarn über die Vorenthaltung von EU-Mitteln denken. Die für die Bevölkerung im Alter von 18 Jahren und darüber repräsentative Meinungsumfrage der Denkfabrik wurde zwischen dem 2. und 4. November 2022 durchgeführt, wobei 1.000 Personen telefonisch befragt wurden.

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Auf die Frage, ob sie damit einverstanden sind, dass „die Europäische Union die Ungarn gewährten Finanzhilfen zurückhält“, antwortete die große Mehrheit der ungarischen Wähler (59 Prozent) mit Nein. Nur ein Drittel (33 Prozent) gab an, dass sie mit dem Brüsseler Verfahren einverstanden sind. Interessanterweise unterstützen die Oppositionsparteien zwar finanzielle Sanktionen gegen Ungarn, aber die regierungskritischen Wähler sind in dieser Frage gespalten: Ein Drittel (31 Prozent) ist gegen die Einbehaltung von europäischen Geldern für Ungarn.

Die Umfrage zeigt, dass es in keiner gesellschaftlichen Gruppe eine absolute Mehrheit dafür gibt, Ungarn in der gegenwärtigen Situation den Zugang zu EU-Mitteln zu verweigern.

Selbst unter den 18- bis 29-Jährigen, die im Allgemeinen als kritisch gelten, und denjenigen mit Hochschulbildung sind 50-50 Prozent der Befragten (40 Prozent Gegenstimmen) gegen die weitere Zurückhaltung von EU-Mitteln.

via origo.hu, Beitragsbild: Pixabay