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Ministerium über Gesundheitsgesetz: „Opposition und Presse haben die Ärzte irregeführt“

Ungarn Heute 2020.10.29.

Laut einer kürzlich von der Ungarischen Ärztekammer (MOK) durchgeführten Umfrage wird das neue Gesetz über das Gesundheitswesen von den Ärzten erheblich abgelehnt, gleich 37% der Ärzte wollen das staatliche Gesundheitswesen verlassen und in Privatpraxen und -kliniken unterkommen bzw. das Land verlassen oder die Branche wechseln. Das Personalministerium hat jedoch keine Angst davor, dass Ärzte den Beruf massenhaft verlassen, da sie der Meinung sind, dass sie nur wegen der Opposition und der Presse unsicher in Bezug auf die neue Regelung sind.

Die ungarische Ärztekammer hat kürzlich ihre neueste Studie mit dem Titel „Die medizinische Gemeinschaft hält zusammen und akzeptiert nicht, dass die Ärzte umgegangen wurden“ auf der offiziellen Website der Organisation veröffentlicht. Laut der Studie würden 77% der Ärzte den neuen Gesundheitsvertrag in seiner jetzigen Form nicht unterzeichnen, und 40% würden deswegen sogar die staatliche Gesundheitsversorgung verlassen.  52% der Fachärzte arbeiten in Zweit- oder Drittanstellung, 43% als Privatunternehmer. Das neue Gesetz will dies nur noch mit außerordentlichen Genehmigungen gestatten.

Orbán: Ärzte erhalten eine „beispiellose“ Lohnerhöhung

Das Personalministerium (EMMI) wurde vom provaten Fernsehsender ATV um eine Stellungnahme zu der Umfrage gebeten. Das Ministerium sagte, dies sei die „… größte medizinische Lohnerhöhung aller Zeiten“. Laut der Regeierung „beruht die Unsicherheit der Ärzte darauf, dass die Opposition und einige Medien das Gesetz absichtlich falsch interpretiert haben“, und fügten hinzu, dass sie keine Angst davor haben, dass Ärzte die Branche oder das Land verlassen werden.

Das Ministerium versprach zugleich, dass sie mit „MOK“ bei der Ausarbeitung der Details noch konsultiert werden. MOK gibt auch an, dass 99% der Befragten darauf bestehen, dass die Regierung die medizinische Kammer im Wesentlichen in die Ausarbeitung von Vorschriften zur Umsetzung des Gesetzes einbezieht.

(Via: Fanni Kaszás – Hungary Today, Budapester Zeitung, Beitragsbild – Gesundheitsminister Miklós Kásler, Via: MTI – Zoltán Máthé)