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Mit nur 51 Jahren: Sydney-Olympiasieger Csollány stirbt an Corona

Ungarn Heute 2022.01.25.

Der ungarische Turner Szilveszter Csollány ist am Montag mit 51 Jahren an Coronavirus verstorben. Der Olympiasieger, sowie Welt- und Europameister befand sich seit Anfang Dezember im Krankenhaus, er wurde mit künstlicher Beatmung behandelt. 2000 hat er bei den Olympischen Spielen in Sydney an den Ringen mit solch einer perfekten Leistung gewonnen, dass das Land diese bis heute in Erinnerung behalten hat.

Der Olympiasieger wurde noch im Dezember mit Corona inzifiert, und wurde am 3. Dezember mit einer Lungenentzündung ins Krankenhaus in Sopron eingeliefert. Da sich sein Zustand weiter verschlechterte, wurde er in die Hauptstadt verlegt und wurd seitdem im Nationalen Korányi-Pulmonologie-Institut behandelt, wo er an einem speziellen Beatmungsgerät hing. Er lag mehr als 50 Tagen auf der Intensivstation. Der Turner hat früher auf seiner Social-Media-Seite Anti-Impf-Posts geteilt. Schließlich war er aufgrund seines Jobs in Österreich verpflichtet, sich impfen zu lassen, aber er hat es zu spät getan, berichtet Bors. Er soll zwei Wochen vor seiner Einlieferung ins Krankenhaus Janssen erhalten haben.

Csollány wurde 1970 in der westungarischen Stadt Sopron (Ödenburg) geboren, er hat im Alter von 5 Jahren mit dem Turnen begonnen, sodass er seine ersten Erfolge in dieser Sportart schon im sehr jungen Alter verzeichnen konnte. Nachdem er 1986 nach Budapest zog, wurde er 1989 Mitglied der Nationalmannschaft. Nur ein Jahr danach hat er seine erste Medaille bei einem internationalen Turnier geholt, als er Dritter bei der Europameisterschaft wurde.

Bis 1993 hat er eine Silbermedaille in der WM und zwei Bronzemedaillen in Europameisterschaften gewonnen. Und bei der Olympiade in Barcelona wurde er Sechster an den Ringen. Daraufhin zog er in die Vereinigten Staaten, wo er unter schwierigen Bedingungen Jugendliche trainierte und sich allein für die Olympiade in Atlanta vorbereitete, wo er schließlich die Silbermedaille gewann. Das amerikanische „Abenteuer“ spielte eine wichtige Rolle in seiner Entwicklung: Im August 1995 bekam er einen Job in einem privaten Club in St. Louis. Er sagte, er habe noch nie unter so entspannten Bedingungen trainiert und das führte zu ersten Ergebnissen.

Ein Jahr später kam er nach Ungarn zurück wonach er in Sydney 2000 Olympiasieger mit einer spektakulären, perfekten Leistung wurde. Seinen letzten Erfolg hat er bei der WM in Debrecen 2002 erreicht, als er dort Weltmeister wurde. Ein Jahr danach zog er sich mit einer olympischen Gold- und Silbermedaille, mit einer Gold- und fünf Silbermedaillen bei Weltmeisterschaften, sowie mit einer Gold-, einer Silber- und vier Bronzemedaillen bei Europameisterschaften zurück.

Anschließend hat er verschiedene Jobs gehabt, es gab Zeiten, in denen er mehrere Stellen gleichzeitig hatte, um den Lebensunterhalt seiner Familie finanzieren zu können. Zwischen 2011 und 2013 war er in Island als Trainer tätig, anschließend hat er unter anderem auch in Österreich und in der Schweiz gearbeitet.

Seine olympische Goldmedaille, die für ganz Ungarn unvergesslich blieb 

Csollány wurde siebenmal zum ungarischen Turner des Jahres gewählt, zweimal zum ungarischen Sportler des Jahres (2000, 2002), 1996 erhielt er das Goldene Kreuz der Ungarischen Republik, vier Jahre später den Verdienstorden, und 2009 wurde er zu den „Unsterblichen“ Sportlern seiner Sportart gewählt.

Vertreter der Sportwelt und Politiker äußerten sich schockiert zum Tod von Csollány

Der dreifache Weltmeister Turner Krisztián Berki hat sich von ihm mit einem Video auf seiner Social-Media-Seite verabschiedet, in dem sein Olympiasieg 2000 in Sydney zu sehen ist.

„Es tut mehr sehr leid, dass wir uns zuletzt auf der Junior-Weltmeisterschaft in Győr getroffen haben. Es ist schrecklich, dass wir beim Aufwachsen immer mehr Vorbilder verlieren“

sagte Berki der Ungarischen Nachrichtenagentur MTI.

„Diese Nachricht ergreift mein Herz, ich ersticke vor Tränen, ich kann kaum sprechen. Wir haben einen wunderbaren Mann, einen fantastischen Athleten verloren, das ist ein großer Verlust für das ungarische Turnen und den ungarischen Sport. Es ist schmerzlich, dass er uns in so jungen Jahren verlassen hat“, sagte Zoltán Magyar, zweifacher ungarischer Olympiasieger im Turnen und Träger des Titels „Nationalsportler“.

„Warum?????? Ruhe in Frieden!“ – schrieb Dániel Gyurta, ungarischer Olympiasieger, dreimaliger Weltmeister und zweimaliger Europameister im Schwimmen, auf seiner Facebook-Seite.

„Ruhe in Frieden, Szilas!“ so Szabó Tünde, Staatssekretärin für Sport.

Auch Ministerpräsident Viktor Orbán nahm von Csollány Abschied, er hat auf seiner Social-Media-Seite folgendes geschrieben: „Gott sei mit Dir, Meister!“