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Mittelalterliche Funde im Palastviertel der Budaer Burg zeugen von Wohlstand

MTI - Ungarn Heute 2023.04.06.

So wird die Fassade des Oberkommandos am Sankt-Georg-Platz aussehen

Bei archäologischen Ausgrabungen im Rahmen der Restaurierung des ehemaligen ungarischen Oberkommandos wurden zahlreiche wertvolle Funde gemacht, darunter eine Bleiplombe und ein bronzener Beschlag aus dem Mittelalter, mehrere Fragmente von Gläsern und Flaschen aus Venedig sowie ein Goldring aus dem 14. Jhd.

Die reichen Funde wurden aus mehreren vergrabenen Stellen geborgen. Die gefundenen Gegenstände stammen hauptsächlich aus der späten Árpád-Periode bis zur Herrschaft von Sigismund von Luxemburg, teilte die Burghauptmannschaft der MTI mit.

Damals war es üblich, dass die Bewohner des Burgbergs ihre beschädigten und überflüssigen Gegenstände in die Hohlräume von Kellern, in nicht mehr genutzte Vorratsgruben oder in ausgetrocknete Brunnen warfen. Heute kommen aus den Abfällen, die sich im Laufe der Jahrhunderte angesammelt haben, wahre Schätze zum Vorschein.

Bei der Ausgrabung entdeckten die Experten einen blumenförmigen, flachen Beschlag aus Bronze, der einst an dünnerem Leder oder festeren Stoffen befestigt getragen wurde. Zusammen mit dem Beschlag wurde auch eine Bleiplombe gefunden, die Herkunft und Qualität des Tuchs am Ende des aufgerollten Textils bezeugte.

Fragmente von mittelalterlichen Trinkbechern und Flaschen, die im 14. und 15. Jahrhundert in Venedig hergestellt wurden, zeugen von den wohlhabenden, gut ausgestatteten Haushalten der Familien, die in der Nähe des Königspalastes lebten.

Außerdem wurde ein einzigartiges Fragment eines hundeförmigen Ausgießers gefunden, der wahrscheinlich von einem Keramikgefäß zur Aufbewahrung von Flüssigkeiten auf dem Tisch stammt.

Bei den Ausgrabungen fanden die Archäologen drei intakte Kochtöpfe, die aufgrund ihrer Form und ihres Designs aus dem 15. Jahrhundert stammen. Es ist wahrscheinlich, dass die aus dem Brunnen geborgenen Töpfe beim Wasserschöpfen versehentlich in die Tiefe des Brunnens gelangten, wo der Schlamm sie in gutem Zustand konservierte.

Das wertvollste Stück der Ausgrabung ist ein Fragment eines Goldrings aus dem 14. Jahrhundert, der möglicherweise mit Bergkristall verziert war.

Nach den archäologischen Ausgrabungen wird der Bau des ehemaligen ungarischen Oberkommandos fortgesetzt: In Richtung des Sankt-Georg-Platzes wird es durch einen Gebäudeteil mit architektonischen Merkmalen ergänzt, die mit dem Original harmonieren. Der Anbau, der an die Fassade des ehemaligen Verteidigungsministeriums erinnert, wird nahezu identisch mit dem  Gebäude von  Mór Kallina sein.

Bekanntlich wurde im März 2022 im Rahmen des Nationalen Hauszmann-Programms mit der Restaurierung des Palastes des Oberkommandos begonnen. Als eines der spektakulärsten Elemente des Wiederaufbaus haben die Spezialisten bereits die Kuppelstruktur angebracht, die nun nach vielen Jahrzehnten wieder sichtbar ist.

Eine der größten und kunstvollsten Kuppeln auf dem Burgberg verfügt nun über eine Aussichtsplattform. Das wiedergeborene Gebäude wird als Besucherzentrum und kulturelles und touristisches Tor zum Burgviertel dienen.

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Via MTI Beitragsbild: Nemzeti Hauszmann Program Facebook