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Neugeburt der Budaer Reithalle und Hauptwache

Ungarn Heute 2020.02.13.

Im Rahmen des Hauszmann-Programms werden die Sanierungsarbeiten im Budaer Burgviertel fortgesetzt. Am 7. Februar wurde das Gebäude der Hauptwache und der Reithalle technisch abgeschlossen und übergeben.  Das von Alajos Hauszmann entworfene und 1902 eingeweihte Gebäude wurde im Zweiten Weltkrieg beschädigt und obwohl es restauriert werden konnte, wurde es 1971, während des Sozialismus abgerissen.

In der Entwicklungsetappe 2019 bis 2021 steht die Neuplanung jener Gebäude der Budaer Burg im Vordergrund, die nach dem Zweiten Weltkrieg abgerissen wurden. Auch die architektonische Vermessung des kompletten Burgviertels begann 2019. Alleen, Treppen und Straßen wurden saniert, sowie Parks und Gärten errichtet.

Auch die Reitschule, die Hauptwache und die Stöckl-Treppe wurden vor einer Woche technisch fertigggestellt.

Die renovierte Stöckl-Treppe am 7. Februar 2020.

Foto: MTI – Szilárd Koszticsák

Foto: MTI – Szilárd Koszticsák

Bis 2021 sollen die Sanierungsarbeiten des Hofes „Csikós udvar“ und der „Palota út“ sowie des Turmes von Pascha Karakas fertiggestellt werden. Die Rekonstruktion jener Gebäude, die aus ideologischen Gründen abgerissen worden sind, wird bis spätestens 2021 beginnen. Um einen barrierefreien Zugang zu gewährleisten, werden zwei Aufzüge errichtet, außerdem ist der Bau einer weiteren Tiefgarage geplant. Ein weiterer Plan ist es auch, die Standseilbahn mit der Monatskarte zu benützen. Für das Hauszmann-Programm stellt die Regierung 36 Milliarden Forint (113,43 Millionen Euro) bereit.

Geschichte der Budaer Burg 

Die Geschichte des Burgpalastes reicht bis in die Anfänge des 13. Jahrhunderts zurück, als König Béla der IV. hier eine Burg errichten ließ. In der Ära von Königin Maria Theresia wurde nach dem «Ausgleich» als Parallelresidenz zu Wien für König Franz Joseph ausgebaut. Beim 1905 vollendeten Umbau durch Alajos Hauszmann wurde der Baukörper symmetrisch nach Norden verdoppelt und über dem Verbindungstrakt eine Kuppel auf hohem Tambour errichtet. Nach den Kriegszerstörungen von 1944 und 1945 entging die Ruine nur knapp dem Abriss durch die kommunistische Staatsmacht, wobei diese einem Zickzackkurs folgte, da sie erwog, selbst in den wiederherzustellenden Gebäudekomplex einzuziehen.

Am Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Burg während der Schlacht um Budapest im Januar und Februar 1945 zu einem Hauptbrennpunkt der Kämpfe. Hauptgrund dafür war, dass in den alten Höhlensystemen unter der Burg tief im Burgberg das deutsche Hauptquartier eingerichtet war. Bei den heftigen Kämpfen wurde die Burg fast vollständig zerstört, und zahlreiche wertvolle Einrichtungsgegenstände sowie Gemälde fielen den Flammen zum Opfer. Bauelemente, die den Krieg überstanden hatten, wurden in einer radikalen Modernisierung vernichtet.

Zu seiner heutigen Größe wurde das Palais 1890 bis 1903 unter Leitung der Architekten Miklós Ybl und Alajos Hauszmann ausgebaut. Im Zuge der Ausbauarbeiten erhielt der Palast auch seine heutige neobarocke Form.

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Amt des Ministerpräsidenten zog auch ins Budapester Burgviertel

Nach langen Vorbereitungen und Wiederaufbauarbeiten zog auch Viktor Orbáns Büro im Januar 2019 ins Burgviertel, in das Karmeliter-Kloster.

Amt des Ministerpräsidenten zieht ins Budapester Burgviertel

Nach Zahlen aus 2017 belaufen sich die Gesamtkosten für den Bau und Umzug auf rund 21 Mrd. Forint. (65 Mio. EUR).

(Via: mti.hu, nzz.ch, eurocommpr.at, wikipedia.org, nemzetihauszmannprogram.hu, Beitragsbild und Fotos: MTI – Szilárd Koszticsák)