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Neun EU-Länder bitten EU wegen ukrainischer Flüchtlinge um finanzielle Hilfe

Ungarn Heute 2022.04.22.

Neun EU-Mitgliedstaaten, darunter Ungarn, bitten Brüssel gemeinsam um finanzielle Unterstützung. Die Länder, die von der Flüchtlingswelle nach Russlands Angriff auf die Ukraine am stärksten betroffen sind, bitten um diese Unterstützung.

Der tschechische Vizepremierminister und Minister für regionale Entwicklung Ivan Bartos kündigte am Donnerstag in Prag an, dass die neun EU-Länder der Europäischen Kommission bis Ende April ein 14 Punkte umfassendes Maßnahmenpaket vorlegen werden. Er sagte, dass das Maßnahmenpaket gemeinsam von den vier Visegrad-Ländern (Tschechische Republik, Polen, Ungarn und Slowakei), Bulgarien, Rumänien und den drei baltischen Ländern (Estland, Lettland und Litauen) vorgeschlagen wurde. Mit den Vorschlägen sollen die durch die Flüchtlingswelle verursachten Probleme angegangen werden.

In dem gemeinsamen Schreiben fordern die Minister der neun Länder die Europäische Kommission auf, die Frist für den Abschluss der laufenden Projekte zu verlängern und insbesondere die Frist für die Begünstigten, ihren Zahlungsverpflichtungen nachzukommen, um ein Jahr zu verlängern,

sagte Bartos.

Ukrainische Staatsbürger mit ungarischem Pass können in der Tschechischen Republik keine Hilfe erwarten
Ukrainische Staatsbürger mit ungarischem Pass können in der Tschechischen Republik keine Hilfe erwarten

Ukrainische Flüchtlinge mit doppelter ukrainisch-ungarischer Staatsbürgerschaft, die sich mit einem ungarischen Pass ausweisen, können in der Tschechischen Republik keine offizielle Hilfe erwarten, hat der tschechische Innenminister Vít Rakusan gewarnt.Weiterlesen

Die neun Länder fordern die Europäische Kommission außerdem auf, die Programme für den neuen EU-Haushaltszeitraum (2021-2027) so schnell wie möglich zu genehmigen, damit die Maßnahmen finanziert werden können.

Die Flüchtlingswelle aus der Ukraine betrifft die EU-Mitgliedstaaten auf unterschiedliche Weise und es besteht ein Bedarf an gegenseitiger Solidarität, um die Flüchtlinge besser zu versorgen, so das tschechische Ministerium in einer Erklärung.

Bartos zufolge wurden die von Brüssel geforderten gemeinsamen Maßnahmen von der Tschechischen Republik initiiert, werden aber in der kommenden Zeit von Estland koordiniert, da die Tschechische Republik am 1. Juli die EU-Ratspräsidentschaft übernehmen wird.

Trotz bevorstehender Finanzhilfe der EU drängt die Regierung auf einen höheren Beitrag zu den Migrationskosten
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Mihály Varga teilte auf Facebook mit, dass Ungarn 600 Milliarden Forint (1,6 Mrd. EUR) für den Schutz der Südgrenze und 40 Milliarden Forint für die Bewältigung der ukrainischen Flüchtlingssituation ausgegeben habe.Weiterlesen

Kürzlich erklärte Finanzminister Mihály Varga, die ungarische Regierung dränge auf einen größeren Beitrag der Europäischen Union aufgrund den finanziellen Belastungen im Zusammenhang mit der Migration. Varga sagte, Ungarn habe 600 Milliarden Forint (1,6 Mrd. EUR) für den Schutz der Südgrenze und 40 Milliarden Forint für die Bewältigung der ukrainischen Flüchtlingssituation ausgegeben. Der EU-Beitrag decke nur 2 Prozent der Kosten, fügte er hinzu.

Einem kürzlich gefassten Beschluss des EU-Rates zufolge können die Mitgliedstaaten in diesem Jahr jedoch insgesamt 3,5 Milliarden Euro (rund 1.300 Milliarden Forint) mehr erhalten, um die Aufnahme von Flüchtlingen aus der Ukraine zu erleichtern.

(Via: Hungary Today ; Titelbild: MTI/Attila Balázs)