Am Mittwoch hat Ungarn seine strengen Einreisebeschränkungen aufgrund der Corona-Epidemie kurzfristig aufgehoben. Ursprünglich waren die Grenzen seit Dienstag geschlossen. Doch heute durften zahlreiche Bulgaren, Rumänen und Serben das Land durchfahren, um in ihre Heimat zu gelangen. Zuvor hatte sich die Situation an der österreichisch-ungarischen Grenze verschärft. Am Grenzübergang Nickelsdorf gab es zeitweise Staus bis zu 50 Kilometern.
„Es werden alle Anstrengungen unternommen, um einen stabilen und ungestörten Güterverkehr aufrechtzuerhalten, um die Versorgung des Einzelhandels und das Funktionieren der Wirtschaft zu gewährleisten“ – sagte Außenminister Péter Szijjártó am Donnerstag.
Der Minister hat seinen österreichischen Amtskollegen gebeten, rechtzeitig mit der Trennung von Lastkraftwagen vom Personenverkehr auf der österreichischen Seite des Grenzübergangs Hegyeshalom-Nickelsdorf zu beginnen. Dies würde sicherstellen, dass die Menschen, die nachts darauf warten, Ungarn zu durchqueren. Der österreichische Minister sagte, dass Vorkehrungen getroffen würden, fügte Szijjarto hinzu. Er sagte auch, dass er seinen österreichischen Amtskollegen gebeten habe, dafür zu sorgen, dass Menschen, die auf den Nachttransit warten, den ein- oder ausgehenden Verkehr nicht blockieren, und dies wurde ebenfalls versprochen.
Foto: MTI – István Filep
Szijjartó kommentierte die Lage in der Slowakei und sagte, Premierminister Viktor Orbán habe dem Parlament bereits am Montag mitgeteilt, dass bilaterale Gespräche über Grenzüberschreitungsbestimmungen im Gange seien, da die grenznahen Gemeinden enge Kontakte pflegen. Es wurde eine Vereinbarung getroffen und der Grenzübergang für ungarische und slowakische Bürger geregelt, fügte er hinzu.
Geschlossener Grenzübergang an der ungarisch-slowakischen Grenze, MTI – Péter Komka
Kanzleramtsminister: Humanitärer Korridor nach Rumänien garantiert
Ungarn wird einen humanitären Korridor in Richtung Rumänien für rumänische und bulgarische Bürger offen lassen, die aus Westeuropa nach Hause zurückkehren möchten, solange Rumänien verspricht, sie einzulassen, sagte der Leiter des Büros des Premierministers am Donnerstag.
50 Kilometer langer Grenzstau bei Hegyeshalom in Richtung Ungarn
Rumänische und bulgarische Wanderarbeiter, die darauf warten, an der Grenzstation Hegyeshalom nach Ungarn einzureisen, werden zwischen 21 Uhr und 5 Uhr morgens eingelassen, damit sie in einem Konvoi durch das Land fahren können, sagte Gergely Gulyás. Er fügte hinzu, dass die Regierung nicht ausgeschlossen habe, den humanitären Korridor bei Bedarf auch tagsüber zu öffnen.
Um die Wartezeiten für Lastkraftwagen zu verkürzen, wurden drei weitere Grenzübergänge in Rajka, Parassapuszta und Tornyosnémeti eröffnet.
Nach Konsultationen mit dem Innenminister und dem Bürgermeister von Komárom sei die Wiedereröffnung des Grenzübergangs für ungarische und slowakische Bürger eingeleitet worden.
Grenzen geschlossen: Wer und wie kann nach Ungarn einreisen?
Premierminister Viktor Orbán sagte am Donnerstag, er vertraue darauf, dass die kürzlich eröffneten Transitrouten Ungarns „allen geholfen haben, aus Österreich in ihre Heimatländer zurückzukehren“.
In einem auf Facebook veröffentlichten Video sagte der Premierminister, er werde die Entwicklungen mit dem für die Bekämpfung der Covid-19-Epidemie zuständigen operativen Team standig überprüfen und hoffe, dass die ungarischen Grenzkontrollen gut funktionieren.
(Via: merkur.de, mti.hu, Beitragsbild: MTI – Csaba Krizsán)