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Wie wurde Nikolaus zu „Väterchen Frost“ in Ungarn? Retro-Fotos!

Ungarn Heute 2021.12.06.

In Ungarn feiert man am 6. Dezember – ähnlich wie in anderen Ländern – den Nikolaustag in Gedenken an den Heiligen Nikolaus von Myra. Seit über zwei Jahrhunderten haben sich die Volksbräuche wesentlich verändert, wobei auch die Bezeichnung des Gedenktages in den Jahrzenten des Kommunismus anders war.

Nikolaus von Myra, einer der bekanntesten Heiligen sowohl der Ostkirchen als auch der Katholiken, soll im 4. Jahrhundert am 6. Dezember gestorben sein. Wegen seiner Wohltätigkeit hat sich an seinem Todestag in der christlichen Welt ein Gedenktag in der Vorweihnachtszeit entwickelt.

Die Adventszeit beginnt! Wir haben die schönsten ungarischen Weihnachtsbräuche gesammelt
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Die erste Erwähnung über den Volksbrauch in Ungarn am Nikolaustag stammt aus dem Ende des 18. Jahrhunderts, als ein Verbot erlassen wurde, da damals ein Schreckgespenst mit kohlschwarzem Gesicht mit einer klirrenden Kette in der Hand die Kinder verängstigt hat.

Nikolaustag in Ungarn 1931 – Quelle: Fortepan / Mészöly Leonóra

Das in Ungarn verwendete Wort „Mikulás“ stammt aus Tschechien, wobei der Gebrauch, Geschenke zu geben, sich von Österreich aus verbreitet hat.

Nikolaus-Abend im Budapester Offizierskasino 1934 – Quelle: filmhiradokonline.hu

In der Zwischenkriegszeit hat der Nikolo dem Volksglauben nach im Himmel gelebt und die Kinder aus dem Himmel beobachtet. Seine Helfer waren Kobolde, der Krampus oder Engel.

Fortepan / Kővári Brigitta

In den 1950er Jahren, in der Zeit des Kommunismus wurde die Bezeichnung „Télapó“ (Väterchen Frost) forciert, um den christlichen Ursprung des Gedenktags zu verheimlichen.

Weihnachtsmann 1955 – Quelle: Fortepan / Bauer Sándor

Auch die Bekleidung wurde geändert: Sowohl das Keruz auf der Mütze als auch der Bischofsstab entfielen.

Schaufenster in Budapest 1968 – Quelle: Fortepan / FŐFOTÓ

In den vergangenen Jahrzehnten hat sich in den Konsumgesellschaften die Anschauung verbreitet, dass der in Rot gekleidete Nikolaus in Lappland lebt und sein Schlitten von Rentieren gezogen wird, wobei er keine Helfer mehr hat.

Weihnachtsmann in Budapest 1967 – Fortepan / Magyar Rendőr

Heuer hat sich auch der Ungarische Rettungsdienst am Nikolaustag gemeldet: Auf ihrer Social-Media-Seite teilten sie mit, dass ein Rettungshubschrauber den Schlitten des Nikolaus gesehen und die Teststation Déva den Nikolaus negativ auf Covid getestet hat.

 

Quelle: radio7.hu  hirado.hu  stuttgarter-nachrichten.de  hang.hu  Bild: Fortepan / Kővári Brigitta