Wöchentliche Newsletter

Opposition zu Orbáns Bilanzrede: Der Ministerpräsident hat nicht über die wahren Probleme Ungarns gesprochen

Ungarn Heute 2022.02.14.

In seiner 23. jährlichen Bilanzrede kritisierte Viktor Orbán die Linke, lobte familienunterstützende Maßnahmen und analysierte den russisch-ukrainischen Konflikt. Die Oppositionsparteien waren sich einig, dass der Ministerpräsident nicht über die wirklichen Probleme Ungarns sprach: „die Krise der Lebensgrundlagen, die katastrophale Lage des Gesundheitswesens, die Zerstörung des Bildungswesens sind aus der Rede völlig ausgelassen worden, so wie er auch kein Wort darüber sagte, dass seine Familie und seine privilegierten Freunde sich mit dem von dem ungarischen Volk gestohlenen Geld für den Luxus „mästeten“, ohne etwas zu leisten“. Der gemeinsame Kandidat für das Amt des Ministerpräsidenten betonte: wenn der Premierminister alles, was er in seiner Rede gesagt habe, ernst meine, würde er seine Einladung zu einer Debatte annehmen.

Die linksliberale Partei Demokratische Koaltition nannte die jährliche Bilanzrede von Ministerpräsident Viktor Orbán am Samstag in Budapest eine „Unterhaltungsshow“, die Párbeszéd-Partei bezeichnete sie als „Stand-Up-Comedy und sogar peinlich“, während die sozialistische MSZP-Partei erklärte, dass „wir statt über Orbáns Fieberträume“ über die ungarische Realität sprechen sollten.

Viktor Orbán sprach zu den Privilegierten der Fidesz. „Jene Privilegierten, die die Gewinner des kontrollierten Diebstahls öffentlicher Gelder in den letzten 12 Jahren waren, die von oben auf Ungarn und das ungarische Volk herabblicken,“ … mit gestohlenen öffentlichen Geldern sich in Luxus-Restaurants, auf Jachten  und in Hubschraubern unterhalten während sie die alltäglichen Probleme eines großen Teils der Gesellschaft nicht sehen“ reagierten die Sozialisten (MSZP) auf Orbáns Bilanzrede.

Der Premierminister hat in seiner Rede nicht erwähnt, dass während seiner Rede Menschen an der Epidemie gestorben seien, die von der Fidesz schlecht verwaltet worden ist

fügten sie hinzu.

Orbán: "Wir teilen eine Leidenschaft für Ungarn"
Orbán:

Der Ministerpräsident sagte unter anderem in seiner Grundsatzrede im Várkert Bazár, dass trotz der Pandemie seit dem politischen Systemwechsel 1990 noch nie so viele Menschen in Ungarn einen Arbeitsplatz hatten, und dass jetzt eine Million mehr Menschen arbeiten als während der Gyurcsány-Regierung.Weiterlesen

Laut der Partei hätte Orbán „Angst, sonst würde er an einer Debatte mit dem Oppositionskandidat Péter Márki-Zay teilnehmen.“

Die Partei Párbeszéd sagte, Viktor Orbán habe sich „hermetisch vom Volk getrennt und seine Anhänger wie ein drittklassiges Stehaufmännchen belogen“, während die Politiker, Aktivisten und Anhänger der Allianz für die Einheit Ungarns auf den Straßen des Landes einen echten Dialog mit dem ungarischen Volk geführt hätten.

„Egal, was er sagt, der korrupte Premierminister ist zu einer müden Marionette geworden, die von Putin und China gezogen wird und die nicht nur versucht, lustig zu sein, sondern auch die Dämonen in seinem Kopf zu bekämpfen“, heißt es in der Erklärung weiter.

Sie waren der Meinung, dass der Premierminister nicht einmal über die wirklichen Probleme Ungarns sprach: die Existenzkrise, die Gesundheitskatastrophe, das Fehlen eines sozialen Systems, etc.

„Wir haben erfahren, dass Viktor Orbán heute seine jährliche Rede vor den privilegierten Mitgliedern des Fidesz gehalten hat. Leider können wir nicht kommentieren, was auf der Veranstaltung gesagt wurde, da wir keine Zeit hatten, uns eine Unterhaltungsshow anzusehen, da die Politiker und Aktivisten der Demokratischen Koalition heute den ganzen Tag auf der Straße sind. Sie sammeln Unterschriften, führen Kampagnen durch und hören sich die Probleme der Menschen an, für die die Fidesz-Elite seit 12 Jahren taub und blind ist“ reagierte die Partei DK kurz auf Orbáns Rede.

Márki-Zay: Orbán ging „echte Probleme“ nicht an 

Der gemeinsame Kandidat der Opposition für das Amt des Ministerpräsidenten betonte in einem relativ kurzen Facebook-Post, dass der Ministerpräsident in seiner Rede „keines der wirklichen Probleme des Landes angesprochen hat“.

Der einzige Vorzug der Bilanzrede von Viktor Orbán war, dass sie das letzte Mal von Orbán als Ministerpräsident gehalten wurde. Er hat viel Zeit für sich verwendet, aber nicht genug, um auf die wirklichen Probleme des Landes hinzuweisen. Die ganze Rede war, wie ich es vorher vermutet hatte: leere Rhetorik, wirre Bilder, Wortblüten

Marki-Zay betonte, wenn der Premierminister alles, was er in seiner Rede gesagt habe, ernst meine, würde er seine Einladung zu einer Debatte annehmen.

(Via: mti.hu, Facebook, Titelbild: Facebook-Seite von Péter Márki-Zay)