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Orbán in seiner Festrede: „Wir zählen auf alle Ungarn, denen die Zukunft Ungarns am Herzen liegt“

MTI - Ungarn Heute 2021.10.23.

In der ungarischen Hauptstadt nahmen Hunderttausende Menschen an einem Friedensmarsch für den Regierungschef Viktor Orbán und die ungarische Souveränität teil.  Der Ministerpräsident hielt vor den versammelten Sympathisanten eine Rede, die der Revolution 1956 gedachte, und betonte: es habe „Jahre gedauert, um die Verwüstungen zu beseitigen, die die linke Regierung hinterlassen hat, aber wir haben es geschafft, Ungarn wieder auf die Beine zu bringen“. Der Regierungschef erinnerte nicht nur an den Volksaufstand vor 65 Jahren, sondern auch an die Ereignisse vor 15 Jahren, als es bei Demonstrationen gegen die damalige sozialistische Regierung von Ferenc Gyurcsany zu schweren Ausschreitungen kam.

Der Ministerpräsident hielt seine Rede auf einer mit Nationalflaggen geschmückten Bühne an der Kreuzung Bajcsy-Zsilinszky Straße und Andrássy Straße in der Budapester Innenstadt, nachdem die Teilnehmer des vom „Forum der Zivilen Allianz“ (CÖF) organisierten Friedensmarsches am Veranstaltungsort eingetroffen waren.

Orbán erinnerte an die Tage vor 65 Jahren und den Nachmittag vor 15 Jahren und begann seine Rede mit den Worten: „Dies ist kein gewöhnlicher Ort; vor 15 Jahren, genau in diesem Moment, hier an der Ecke Andrássy- und Bajcsy-Zsilinszky-Straße, standen sich Vergangenheit und Gegenwart gegenüber“. Vor fünfzehn Jahren, so Orbán, „machten die jungen Kommunisten den 23. Oktober zum 4. November“.

Vor 15 Jahren haben Tränengasgranaten auf der einen Seite und eine betrogene und demütige Nation auf der anderen Seite gestanden

Orbán fügte hinzu: „Es gibt Momente im Leben einer Nation, in denen jeder plötzlich spürt, dass es genug ist und es so nicht weitergehen kann.“ „In der Zwischenzeit hat die nationale Einheit glücklicherweise überdauert und Arbeiter, Ingenieure, Landwirte, kleine und mittlere Unternehmen, Wissenschaftler, Lehrer, Krankenschwestern und Ärzte haben die Ruinen beseitigt“, so Orbán weiter.

„Wir haben eine Million neuer Arbeitsplätze geschaffen, die Fremdwährungskredite abgeschafft, die Steuern gesenkt und nächstes Jahr wird der Mindestlohn höher sein als der Durchschnittslohn zu Zeiten der Sozialisten.“

Das Volksvermögen sei seit der Regierungszeit von Fidesz um das Eineinhalbfache gewachsen. „Wir haben multinationale Unternehmen besteuert, Familien geschützt und jetzt sind die Stromrechnungen die niedrigsten in Europa“, sagte er.

Regierungsnahe Organisation: Friedensmarsch auf der „Route des Gyurcsány-Terrors“
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Das regierungsnahe Forum der Bürgergewerkschaft und die dazugehörige Stiftung organisieren am 23. Oktober ihren 9. Friedensmarsch.Weiterlesen

Der Ministerpräsident sagte, Ungarn gebe nun sowohl den älteren als auch den jungen Menschen das, was ihnen zustehe, indem es im nächsten Jahr die 13-monatige Rente und die Steuererleichterung für junge Arbeitnehmer einführe. Außerdem erhalten Familien, die Kinder erziehen, die Steuern für dieses Jahr zurück.

Flucht in die Freiheit 1956
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Während und nach der Zeit der Niederschlagung der ungarischen Revolution 1956 haben rund 200.000 Menschen das Land Richtung Westen verlassen.Weiterlesen

Wir müssen uns entscheiden und diese Entscheidung wird zeigen, wer wir wirklich sind. Es wird sich für eine ganze Nation zeigen, was diese Nation wert ist. Ob ein Volk schweigt oder protestiert, ob es sich mit der Situation abfindet oder sich dagegen erhebt, ob es zur Seite sieht oder aufrecht steht, ob es sich zurückzieht oder den Kampf aufnimmt

Mit Blick auf das Jahr 1956 sagte Orbán: „Wir Ungarn haben die richtige Entscheidung getroffen: Wir haben protestiert, wir haben uns aufgerichtet, wir haben uns erhoben und gekämpft“. Das bedeutete, sich für die Freiheit gegen die Gefangenschaft, für die Unabhängigkeit gegen die Besatzung und für die ungarischen Patrioten gegen die Kommunisten einzusetzen.

Kanzleramtsminsiter: "1956 ist das größte historische Wunder in der Geschichte der ungarischen Staatlichkeit"
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Der Freiheitskampf von 1956 sei das größte historische Wunder in der Geschichte der ungarischen Staatlichkeit gewesen, eine Revolution, für die es kein vorgefertigtes Drehbuch, keinen finanziellen Hintergrund gab, sondern nur eine gemeinsame Absicht und einen gemeinsamen Willen.Weiterlesen

„Heute erinnern wir uns an den Tag, an dem wir uns nicht gefragt haben, ob Gott mit uns ist, sondern ob wir mit Gott sind. Eine große Macht konnte in uns bewegt werden und die Säulen der kommunistischen Herrschaft gerieten ins Wanken“. Er sagte, dies sei die neue Generation von Kommunisten, die 2006 an die Macht gekommen seien, die alle Ungarn belogen haben, die „uns mit Steuersenkungen geblendet, dann aber die Steuern erhöht haben, Krankenhausgebühren eingeführt und die Gemeinkosten in die Höhe getrieben haben“. Sie haben die 13. Monatsrente gestrichen und die Familienleistungen abgeschafft. Laut Orbán wurde das Land „verscherbelt“, alles wurde an Ausländer verkauft, Flughäfen, das nationale Energieunternehmen, öffentliche Dienstleistungen.

Nachdem sie das Land geplündert hatten, brachten sie das ganze Land in den Bankrott und legten uns die Leine des IWF um den Hals

sagte er.

„Und als wir uns zu Wort meldeten, reagierten sie mit Tränengas und Gummigeschossen. Augen wurden herausgeschossen, wehrlose Frauen und ältere Menschen wurden mit Schlagstöcken geschlagen“, fügte er hinzu.

Er erklärte, sie hätten vier Jahre gewartet, um sich zu rächen und das sozialistische Ungarn vor 2010 abzuschaffen.  „Zwar ist ihr Führer (gemeint ist Ferenc Gyurcsány) immer noch unter uns“.

Er wies darauf hin, dass es Jahre gedauert habe, die Zerstörung der Linken wettzumachen, aber wir haben „Ungarn wieder auf die Beine gebracht“.

Ihm zufolge haben wir jetzt „unsere eigene ungarische Welt und unser eigenes ungarisches Leben“, und wir haben auch eine Verfassung, die garantiert, dass sie uns nie wieder das antun können, was sie uns ’56 und 2006 angetan haben. Er fügte hinzu, dass sie die Grenzen zwischen den Auslands- und Inlandsungarn überschritten und somit die Ungarn wiedervereint hätten.

„Brüssel spricht mit uns so, wie man es mit Gegnern tut“

Es sei an der Zeit, dass Brüssel verstehe, so Orbán, „dass nicht einmal die Kommunisten etwas mit uns anzufangen wussten“

Wir sind der David, den Goliath besser meiden sollte. Wir waren es, die ’56 den Weltkommunismus abgeschüttelt und den ersten Stein aus der Berliner Mauer geschlagen haben

so Orbán.

Laut dem ungarischen Sprichwort „Die ungarische Wahrheit ist drei“ (dts.: Aller guten Dinge sind drei.) wird Ungarn auch ein drittes Mal Recht haben, nach der Ansicht zur Senkung der Gemeinkosten und der Migrantenfrage. „Es wird ein Referendum geben und wir werden unsere Kinder schützen. Ungarn wird das erste Land in Europa sein, in dem wir die gewalttätige LGBTQ-Propaganda an den Schulmauern stoppen werden“, sagte er.

Er betonte, dass Einigkeit Stärke bedeutet: „Wir sind zusammen, weil wir an die gleiche Sache glauben“. „Wir alle glauben an ein starkes und unabhängiges Ungarn“, fügte er hinzu. Diejenigen, die ihre Familien und ihr Land gegen Angriffe von außen verteidigen, können sich nicht nur auf ihren Verstand, ihr Herz und ihre Kraft verlassen, sondern auch darauf, dass sie Recht haben. Die Gerechtigkeit war damals und ist heute auch auf der Seite der Freiheitskämpfer“, sagte er und fügte hinzu, er glaube, dass die Opposition von ausländischen Kräften unterstützt werde und daher eine echte und ernsthafte Bedrohung bei den Wahlen im Jahr 2022 darstellen könne.

Die wirkliche Herausforderung, ja, Bedrohung ist der internationale Hintergrund, das Geld, die Medien und das Netzwerk, das hinter ihnen steht – eine ernstzunehmende Kraft, die nur Millionen von Ungarn gemeinsam besiegen und aus dem Land vertreiben können

„Wir zählen auf alle Ungarn, denen die Zukunft Ungarns am Herzen liegt“, so Orbán und betonte, dass „Ungarn für uns an erster Stelle steht, so dass auch diejenigen, die  nicht uns wählen, von unserer Regierung profitieren werden“.

„Wir kamen, wir sahen und wir werden wieder gewinnen. Ungarn vor allen Dingen, Herrgott über uns allenAuf geht’s Ungarn! schloss Viktor Orbán seine Rede.

(via MTI, Beitragsbild: MTI/Szilárd Koszticsák)