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Orbán: „Österreich muss schließen, weil die Krankenhauskapazitäten dort schwächer sind als in Ungarn“

Ungarn Heute 2021.12.03.

In den vergangenen zwei Wochen habe sich die Sicherheit der Menschen dank der Impfungen deutlich erhöht, betonte Ministerpräsident Orbán in seinem gewöhnlichen Freitagsinterview mit dem staatlichen Kossuth Radio. Er sprach auch darüber, dass sich seiner Ansicht nach „Brüssel“ in die ungarischen Wahlen einmischen will, damit sie ihre Absichten ungehindert durchsetzen können. Damit verwies Orbán auf das umstrittene „Kinderschutzgesetz“ (von den Kritikern als Homophoben-Gesetz bezeichnet). 

„Die Zahlen sprechen für sich: 1 Million Impfungen, davon 800.000 Auffrischungen und 115.000 Erstimpfungen wurden in den letzten zwei Wochen in Ungarn an den Impfstellen verabreicht. In den letzten 2 Wochen hat sich so die Sicherheit der Menschen in Ungarn deutlich erhöht“ sagte Viktor Orbán in seinem gewöhnlichen Interview mit dem staatlichen Kossuth Radio.

27 Prozent der Bevölkerung haben die dritte Impfung erhalten, der EU-Durchschnitt liegt bei 10 Prozent. Mit der dritten Impfung kann das Sicherheitsniveau auf über 90 Prozent erhöht werden. Nach sechs Monaten lässt die Wirksamkeit des Impfstoffs nach“, so der Premierminister weiter und fügte hinzu: „Das Gesundheitspersonal ist nicht zusammengebrochen, der ungarische Gesundheitssektor hält sich gut.“

Die Regierung plant, jeden per E-Mail persönlich zu kontaktieren. Personen, deren Immunität bald abläuft, werden über die Wichtigkeit der Drittimpfung benachrichtigt. Viele Menschen sind sich des Effizienzverlustes gar nicht bewusst

Obwohl die Einrichtung von Impfstellen eine große Belastung für das Gesundheitssystem bedeutet, haben das Personal und die Soldaten sowie Polizisten, die sie unterstützen, diese Aufgabe bisher gut gemeistert, so Orbán und fügte hinzu, dass Österreich schließen muss, weil die Krankenhauskapazitäten dort schwächer sind als in Ungarn und es im Verhältnis weniger Krankenhausbetten gibt, die genutzt werden können.

Der Premierminister bestätigte, dass alle Personen, deren Immunität bald abläuft, im Dezember kontaktiert und über den Ablauf per E-Mail informiert werden.

Zur Ernsthaftigkeit des neuen südafrikanischen Supermutanten merkte er auch an, dass er sich aufgrund der Unsicherheit unter den Ärzten scheue, zu medizinischen Fragen Stellung zu nehmen.

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Orbán sagte, dass es ein Hin und Her darüber gebe, welche internationale Organisation das Kinderschutzgesetz bewerten solle, und fügte hinzu, dass es ihn nicht wirklich interessiere, was irgendeine Organisation sage, sondern dass es ihm darauf ankomme, was die ungarische Bevölkerung über dieses Thema denke.

Ich finde es wichtig, dass meine Kinder ungarisch sind, und es ist wichtig, dass möglichst viele Menschen so denken, dass sie unsere Kultur weitergeben und dass Ungarn in Ungarn leben

betonte der Ministerpräsident. „Das ist der Ausgangspunkt“, so Orbán und von hier an macht es keinen Unterschied mehr, wer was sagt.

In Westeuropa herrsche ein „Wahnsinn“, der es nicht als das Recht der Eltern ansehe, das Kind zu erziehen, sagte er. Der Premierminister sieht, dass „wir unter enormem Druck stehen“ und verzweifelt um die Zukunft unserer Kinder kämpfen. Wir müssen die Interessen des Landes gemeinsam verteidigen“, sagte Orbán und fügte hinzu, dass er das Referendum deshalb für wichtig halte.

Orbán sagt, dass Ungarn sich nicht mit Finanzinstrumenten erpressen lässt, „wenn wir Ungarn hartnäckig bleiben, werden wir gewinnen“, sagte der Premierminister im Zusammenhang mit dem Rechtsstaatlichkeitsverfahren.

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Laut Orbán will sich „Brüssel“ in die ungarischen Wahlen einmischen, damit sie ihre Absichten ungehindert durchsetzen können.

Daran ist man in Brüssel gewöhnt. Dies ist eine ungarische Regierung und wir werden entscheiden, was gut für die Ungarn ist. Wenn sie in Brüssel mit ihren Vorschlägen kommen, wollen sie von den Ungarn nur ein „Jawohl!“ hören

schloss er diese Gedanken.

Energiepreise

Orbán sagte, dass große internationale Unternehmen, wenn die Dinge gut laufen, viel Geld verdienen, aber jetzt müssen sie die zusätzliche Last anstelle der Menschen tragen. Er betonte, dass der Regierungsbeschluss vom Mittwoch 33.000 Kleinunternehmen die Möglichkeit gibt, sich an dem neuen, erschwinglicheren Grundversorgungssystem für Strom zu beteiligen.

Wir werden dafür sorgen, dass „Magyar Villamosművek“ gut funktioniert, denn es ist eines der größten Unternehmen in Ungarn und hat bisher gut gearbeitet

sagte er.

Orbán wies erneut darauf hin, dass die Menschen in Wien doppelt so viel, in Berlin dreimal so viel und in Stockholm achtmal so viel für Gas zahlen wie in Ungarn. Laut dem Ministerpräsidenten ist auch dies das Hauptthema ihrer Debatte mit der ungarischen Linken, da Fidesz der Meinung sei, dass die Menschen weniger, während die Linke der Meinung sei, dass sie mehr zahlen sollten.

(Via: magyarnemzet.hu, 24.hu, mediaklikk, Titelbild: MTI – Fischer Zoltán)