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Orbán zu Scholz nach Kritik: „Ungarn setzt auf Zusammenarbeit mit Deutschland“

Ungarn Heute 2021.12.09.

„Ungarn ist entschlossen, die Zusammenarbeit mit Deutschland, welches es als einen wichtigen Partner betrachtet, aufrechtzuerhalten und auszubauen“ schrieb Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán in einem Glückwunschschreiben an Olaf Scholz anlässlich seiner Vereidigung als neuer Bundeskanzler Deutschlands. Kürzlich kritisierte er noch in einem Artikel, der in BILD veröffentlicht wurde, die neue Bundesregierung. 

Orbán schrieb in seinem Brief: „Ungarn betrachtet seine jahrhundertelangen Beziehungen zu Deutschland, den Regimewechsel in Mitteleuropa und die Öffnung der innerdeutschen Grenze, die zur Wiedervereinigung Europas führten, als entscheidende Faktoren in den bilateralen Beziehungen der beiden Länder“. Orbán lud Scholz gleichzeitig auch zum Gipfeltreffen der Ministerpräsidenten der Visegrad-Gruppe und Deutschlands ein, das nächstes Jahr in Budapest stattfinden wird.

Kürzlich ließ Orbán einen Artikel in BILD erscheinen, wo er die neue Bundesregierung scharf kritisierte und schrieb

Die neue linksliberale Regierung strebt weg von Kohls Europa der Vaterländer hin zu einer migrations- und genderfreundlichen, deutsch geprägten, zentralistischen Politik aus Brüssel. Hier stehen wir nicht mehr Seite an Seite. Wie sich die Situation entwickelt, wird die Zeit zeigen

Orbán fügt hinzu: Als Mitstreiter hat er während Angela Merkels 16-jähriger Kanzlerschaft klare Antworten auf die Fragen unserer Zeit vermisst. „Eines ist sicher: das Zeitalter der Zweideutigkeit, des unklaren Politikverständnisses und des Sich-treiben-Lassens ist jetzt zu Ende gegangen. Es kommen neue Zeiten, mit offenem Visier“ so der Ministerpräsident weiter.

Der neue Bundeskanzler Deutschlands wurde am Mittwochmorgen während einer Sitzung des Bundestages gewählt. Olaf Scholz, der SPD-Politiker, der die Parlamentswahlen am 26. September gewann, erhielt 395 zu 303 von 707 abgegebenen Stimmen. Er benötigte mindestens 369 Stimmen, um Kanzler in Europas führender Wirtschaftsmacht zu werden.

(Via: mti.hu, BILD, Titelbild: MTI/Máthé Zoltán)