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Őszöder Rede kam vor 15 Jahren an die Öffentlichkeit

Ungarn Heute 2021.09.17.

Vor 15 Jahren, am 17. September 2006, kam die „Őszöder Rede“ des damaligen sozialistischen Ministerpräsidenten Ferenc Gyurcsány an die Öffentlichkeit, welcher monatelange Proteste und eine beispiellose Brutalität seitens der Polizei gegenüber den friedlichen Demonstranten folgten.

Nachdem die Sozialisten die Parlamentswahl 2006 gewannen, sprach der damalige Premier Gyurcsány am 26. Mai in Balatonőszöd am Plattensee vor den sozialistischen Abgeordneten darüber, dass sie die Wahlbürger jahrelang belogen hatten, um die Wahlen gewinnen zu können.

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Genau an diesem Tag, dem 26. Mai 2006, hielt der ehemalige Ministerpräsident Ferenc Gyurcsány seine skandalöse „Őszöd-Rede“ vor den Mitgliedern der damaligen Regierungspartei MSZP (Sozialisten). Obwohl der Mai-Kongress hinter geschlossenen Türen stattfand, sickerte eine Aufnahme davon im Herbst durch.  Dies führte zu heftigen und blutigen Protesten in der Hauptstadt, die von der Polizei brutal „niedergeschlagen“ […]Weiterlesen

Die meist zitierten Sätze sind:

„Wir haben fast keine Wahl. Wir haben keine, weil wir’s verschissen haben. Nicht ein bisschen, sondern sehr. In Europa hat man so eine Blödheit noch in keinem anderen Land gemacht, wie wir sie begangen haben. Das kann man erklären. Wir haben offenkundig die letzten eineinhalb, zwei Jahre durchgelogen. Es war ganz klar, dass nicht wahr ist, was wir sagen. Dass wir dermaßen jenseits der Möglichkeiten des Landes sind, wie wir es uns nie vorher von der gemeinsamen Regierung der Ungarischen Sozialistischen Partei und den Liberalen vorstellen konnten.“

„Sie können keine signifikante Regierungsmaßnahme nennen, auf die wir stolz sein können, außer dass wir am Ende unsere Regierung aus der Scheiße ziehen konnten. Nichts!“

„Göttliche Vorsehung, die Fülle an Bargeld in der Weltwirtschaft und Hunderte von Tricks, über die Sie offensichtlich nichts wissen müssen, haben uns geholfen, diese Situation zu überleben.„

Gleich nach der Wahl wurden die Pläne, welche während der Kampagne verheimlicht wurden, schnell zur Realität: Bereits im August wurden die ersten Elemente des brutalen Sparpakets implementiert. Der Gaspreis wurde um 30 Prozent, und die Wohnnebenkosten in mehreren Schritten erhöht. Eine 20-prozentige Zinssteuer wurde eingeführt, und Steuern auf die Kleinunternehmen stiegen von 15 auf 25 Prozent. Auch die Einführung der Immobiliensteuer wurde geplant.

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Unmittelbar nach dem Durchsickern der „Őszöder Rede“ sind hunderttausende Menschen auf die Straßen gegangen, um ihre Empörung gegenüber dem Ministerpräsidenten und der sozial-liberalen Regierung zum Ausdruck zu bringen. Die Antwort der Regierung war grausam: Die Polizei ging mit den friedlichen Demonstranten brutal vor, Menschen wurden blutig geschlagen und sogar Augen wurden ausgeschossen. Trotz der enormen Proteste dankte Gyurcsány erst drei Jahre später, im Jahre 2009 ab.

Quelle: teol.hu  Bild: MTI/Kovács Tamás