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„Ich bin kein Held, die Mitarbeiter des Gesundheitswesen sind das“

Ungarn Heute 2021.05.13.
FIZETŐS

Die berühmte ungarische Biochemikerin Katalin Karikó, Schöpferin der mRNA-Technologie, die für den Corona-Impfstoff  von „Pfizer-BioNTech“ grundlegend ist, war zusammen mit dem ungarischen Musiker Zorán Sztevanovity in der Sendung „Welttreffen #60“ von Klubrádió. Das Gespräch war von besonderer Bedeutung, da Zoráns Musik einen besonderen Platz in Karikós Herzen hat.

Egal, ob Karikó in der Schule, an der Universität oder während ihrer Karriere als Biochemikerin mit Schwierigkeiten konfrontiert war, es war Zoráns Lied „Diamant und Gold“ („Gyémánt és arany“), das ihr half, ihre Probleme zu überwinden.

Während meiner Schulzeit, als ich betrübt war oder etwas Aufmunterung brauchte, suchte ich dieses Lied auf dem großen Album, hörte zu und schöpfte Kraft daraus…

In gewisser Weise trug das Lied also dazu bei, so Karikó, dass sie motiviert und entschlossen ihren Karriereweg fortsetzte. Nun endlich trafen sich die Biochemikein und der Popstar in Klubrádió. Zorán gab zu, dass es für ihn eine Ehre ist, dass sein Lied einen solchen Einfluss auf Karikós Leben hatte.

Auch Zorán selbst erfuhr über die Wirkung seines Lieds auf Karikó, nämlich aus dem amerikanischen LifeStyle-Magazin, da die Biochemikerin darüber in einem Interview erzählte. Der ehemalige Frontmann der Band Metro sagte, auch er habe damals  mit dem Gedanken an Weltruhm als Musiker „geliebäugelt“, dies musste er aber schnell aufgeben.

Die Tochter der ungarischen Coronavirus-Impfstoffwissenschaftlerin ist US-Olympiasiegerin
Die Tochter der ungarischen Coronavirus-Impfstoffwissenschaftlerin ist US-Olympiasiegerin

In einem Interview mit der Sportzeitung Nemzeti Sport sprach die ungarisch-amerikanische Olympiasiegerin Zsuzsanna Francia, Tochter der BioNTech-Biochemikerin Katalin Karikó, über ihre erfolgreiche Sportkarriere und die Beteiligung ihrer Mutter an der Entwicklung des Coronavirus-Impfstoffs. Zsuzsanna Francia ist zweimalige olympische Goldmedaillengewinnerin im Rudern. Sie ist in Pennsylvania aufgewachsen, spricht aber perfekt Ungarisch und hat viele Sommer mit […]Weiterlesen

Karikó ist nicht nur ein Zorán-Fan. Sie liebt auch die Musik von anderen großen ungarischen Musikern wie Péter Máté, Kati Kovács, Zsuzsa Koncz und Sarolta Zalatnay. Tatsächlich hat sie, obwohl sie schon lange in den Vereinigten Staaten lebt, ihre ungarischen Platten immer denen der amerikanischen Musiker vorgezogen.

Herausforderungen in den Vereinigten Staaten

Als Karikó in den Vereinigten Staaten ankam, dauerte es nur eine Woche, bis sie nach Ungarn zurückkehren wollte. Ihr Chef war sehr schlecht gelaunt, und das Labor, in dem sie arbeitete, war bei weitem nicht so gut ausgestattet wie das Biologische Institut der Universität Szeged, wo sie zuvor studiert hatte.

Katalin Karikó: „Als ich erzählte, dass ich bei BioNTech anfangen würde, wurde ich ausgelacht"
Katalin Karikó: „Als ich erzählte, dass ich bei BioNTech anfangen würde, wurde ich ausgelacht

Der Schwerpunkt ihres Vortrags lag auf der Entwicklung der Boten-RNA-Therapie, aber sie sprach auch über ihre Erfahrungen als Forscherin und Studentin in Ungarn.Weiterlesen

Dennoch war es in den Vereinigten Staaten, als sie dann an einem Tag in ihrem Labor den Lipofectin-Durchbruch erzielte, der sie über eine große Hürde in ihrer mRNA-Forschung brachte.

Das unendliche Rennen einer wissenschaftlichen Forschung

Karikó hat den größten Teil ihres Lebens ihrer Karriere gewidmet. Mit allen anderen auf ihrem Gebiet Schritt zu halten, hatte für sie seit Beginn ihres Studiums Priorität, sie ist der Meinung, dass sie ihr Wissen und den Erfolg durch ihre Entschlossenheit und Konsequenz erlangte.

Es war auch sehr wichtig für sie, den Ansatz beizubehalten, dass sie ändern sollte, was sie kann, und loslassen sollte, was sie nicht kann. Diese Mentalität half ihr, auf ihrem Weg zu bleiben und sich nicht von der Meinung anderer beeinflussen zu lassen.

Katalin Karikó erhält eine Auszeichnung in Ungarn
Katalin Karikó erhält eine Auszeichnung in Ungarn

Der Rat für Menschenwürde in Budapest würdigte am Freitag in Budapest die Arbeit von Katalin Karikó, eine mit dem Széchenyi-Preis ausgezeichneten ungarischen Forschungsbiologin, Biochemikerin und Vizepräsidentin von der Firma BioNTech, die den mRNA Corona-Impfstoff entwickelt hat.  Die Auszeichnung wurde von István Bajkai, Abgeordneter der regierenden Fidesz Partei übergeben. In seiner feierlichen Rede erinnerte er daran, […]Weiterlesen

Viele sagen jetzt, ich bin ein Held. Ich bin doch kein Held, für mich sind die Mitarbeiter des Gesundheitswesens, die Studenten, Ärzte, Krankenschwestern, die die Zimmer der COVID-Patienten betraten, als sie noch nicht geimpft waren, und so ihr Leben aufs Spiel gesetzt haben…. sie sind die Helden

Nachdem sie nach jahrzehntelanger harter Arbeit zu einer Art Promi-Wissenschaftlerin auf der ganzen Welt geworden ist, erklärte Karikó, dass sie die Gelegenheit nutzt, um den vielen Menschen Anerkennung zu zollen, die ihre Arbeit und den Impfstoff von Pfizer-BioNTech möglich gemacht haben.

Ich versuche, die Aufmerksamkeit auf die vielen Wissenschaftler zu lenken, auf die ich mein ganzes Leben lang aufgebaut habe, auf die Kollegen, die mich unterstützt haben, und auf diejenigen, die diese ganze Entwicklung erreicht haben, die so fantastisch war, (…) alle haben Tag und Nacht gearbeitet

Trotz ihres Erfolges hat sie ihren Lebensstil nicht wesentlich verändert. Sie und ihr Mann arbeiten auf die gleiche Weise weiter, „als ob nichts passiert wäre“. Außerdem ist sie, trotz ihres extrem vollen Terminkalenders, auf Facebook aktiv und hilft dabei, die Fragen von Menschen zu beantworten, die sich um die Gesundheit oder den Gesundheitszustand ihrer Angehörigen sorgen.

Zum Abschluss des Interviews äußerten Karikó und Zorán, wie glücklich sie sind, sich endlich kennengelernt zu haben.

Baubeginn für den neuen Damm zum Schutz von Esztergom
Baubeginn für den neuen Damm zum Schutz von Esztergom

Die derzeitige Schutzlinie entspricht nicht mehr den Höhenanforderungen für den sicheren Abfluss großer Hochwasser.Weiterlesen

Chance für einen Nobelpreis

Viele in der wissenschaftlichen Gemeinschaft halten sie für eine potenzielle Nobelpreiskandidatin, vom britischen Ethologen Richard Dawkins bis zum kanadischen Stammzellenbiologen und Mitbegründer von Moderna, Derrick Rossi. Wissenschaftler glauben, dass die Technologie hinter dem weltweit ersten gentechnisch veränderten Impfstoff Auswirkungen auf die Verhinderung der Ausbreitung anderer Krankheiten haben könnte, von Krebs und Schlaganfall bis zu Malaria und Multipler Sklerose.

(Quellen: Tamás Vaski – Hungary Today, index.hu, Titelbild: MTI – Zoltán Balogh)