Wöchentliche Newsletter

Rechtsradikale im staatlichen Fersehen: „Wir waren hier vor 2 Jahren zum letzten Mal“

Ungarn Heute 2022.03.30.

Es ist zwei Jahre her, dass seine Partei das letzte Mal im staatlichen Fernsehsender aufgetreten ist, mit dieser Bemerkung begann der Vorsitzende der rechtsradikalen Partei am Mittwochmorgen seine Vorstellung im öffentlich-rechtlichen Fernsehsender M1. Jede der Parteien, die auf der nationalen Liste für die Parlamentswahlen kandidieren, können sich mittwochs und donnerstags in der Morgensendung von M1 und Kossuth Radio mit einer fünfminütigen Präsentation vorstellen.

Am Mittwoch vertrat der Parteivorsitzende László Toroczkai die rechtsradikale „Mi Hazánk Mozgalom“ (Unsere Heimat Bewegung) im staatlichen Fernsehsender und nutzte seine 5 minütige Zeit aus, seine Partei in der kurzen Zeit vorzustellen. Bevor er dies begann, gab er zu, dass er und sein Pressesprecher überprüft hätten, wann er zum letzten Mal im öffentlichen Fernsehen aufgetreten sei: vor etwa zwei Jahren.

In den letzten 4 Jahren konnte die Opposition in den staatlichen Medien kaum zu Wort kommen
In den letzten 4 Jahren konnte die Opposition in den staatlichen Medien kaum zu Wort kommen

Die Oppositionsparteien protestierten nicht nur gegen die angeblich übertriebene russische Propaganda sondern halten es auch für inakzeptabel, dass Mitglieder ihrer Parteien fast nie in die staatlich finanzierten Medien eingeladen werden.Weiterlesen

Toroczkai sagte dann, dass seine Partei eine Alternative für diejenigen ist, die nicht für die beiden großen politischen Blöcke stimmen würden und die neugierig auf die verborgene Wahrheit sind, oder diejenigen, die eine normale Presse in Ungarn wollen. Er wies darauf hin, dass sie ein 100-seitiges Programm haben, im Gegensatz zur Fidesz oder zur Opposition.

Die Opposition hat auch kein Programm, bei den Vorwahlen ging es nur darum, wer auf dem „Samtstuhl“ sitzen würde. Viktor Orbán hat auch kein Programm, denn „dort waren sie mit dem Schweineschlachten beschäftigt“

Ihr 100-seitiges Programm ist auf ihrer Website zu finden, in dem es größtenteils um die Stärkung/Wiederaufbau der nationalen Wirtschaft geht. Toroczkai bezeichnete das Coronavirus erneut als eine biologische Waffe, und verwies dabei auf die Meinung eines ungarischen Forschers. Er sprach außerdem darüber, dass die Epidemie die Volkswirtschaften geschwächt habe und langsam eine neue Weltordnung erfolgt.

Satire-Partei im Staatsfernsehen: Sympathisant sprach live mit seiner Frau telefonisch, anstatt die Partei vorzustellen
Satire-Partei im Staatsfernsehen: Sympathisant sprach live mit seiner Frau telefonisch, anstatt die Partei vorzustellen

Die satirische Partei schickte einen ihrer Sympathisanten in die Live-Sendung, doch klingelte in der Live-Sendung plötzlich sein Telefon... Weiterlesen

Seiner Meinung nach haben drei politische Kräfte die Chance, ins Parlament einzuziehen (Fidesz, die Opposition und seine Partei) und möglicherweise die Witzpartei auch. Sie haben aber eine sehr schwierige Aufgabe, weil ihnen nicht nur die Medien fehlen, sondern sie sogar von den sozialen Medien kürzlich ausgeschlossen wurden.