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Regierung: OB will mit seinem Veto von Budapester Staus ablenken

Ungarn Heute 2021.08.27.

„Das Veto von Karácsony ist leichtsinnig, und eine eindeutige Ablenkung von Staus und vom Verkehrschaos in der Hauptstadt“ reagierte die Pressestelle des Ministerpräsidentenbüros darauf, dass der Budapester Oberbürgermeister Gergely Karácsony bei der Stadtverwaltung ein Veto gegen die Leichtathletik-Weltmeisterschaft 2023 eingelegt hat. Auch der Leichtathletikverband kritisiert den Stadtführer. 

Die Entscheidung von Gergely Karácsony ist leichtsinnig, der Bürgermeister will offensichtlich von der Verkehrsüberlastung und dem Verkehrschaos in der Hauptstadt ablenken

steht in einer kurzen Regierungserklärung.

Gergely Karácsony, Oberbürgermeister von Budapest, hat am Donnerstag angekündigt, dass er ein Veto zur Austragung der Leichtathletik-Weltmeisterschaft 2023 einräumen will, da die ungarische Regierung ihre Vereinbarung, seiner Meinung nach, gebrochen habe, die geplante Studentenstadt an der Donau als Gegenleistung aufzubauen.

Stattdessen wolle die Regierung auf dem Gebiet einen Campus der chinesischen Fudan-Universität aus einem chinesischen Kredit von 540 Milliarden Forint errichten, sagte Karácsony im Video auf seiner Social-Media-Seite.

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Auch der ungarische Leichtathletikverband reagierte auf das Veto 

Der Ungarische Leichtathletikverband ist stolz darauf, dass er das Recht für die Austragung der Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2023 erhalten hat, die das größte Sportereignis in der Geschichte Ungarns sein werden. Wir sind zuversichtlich, dass der MFA als Unterzeichner des Vertrages weiterhin daran arbeiten kann, die Weltmeisterschaften zum prestigeträchtigsten Ereignis (….) zu machen

so der ungarische Leichtathletikverband in seiner offiziellen Erklärung auf das Veto des Budapester Bürgermeisters Gergely Karácsony. Im Schreiben fügt man hinzu, dass das Ziel weiterhin bleibt, bei den Weltmeisterschaften 2023, die Ungarn ausrichten wird, eine größere und erfolgreichere ungarische Mannschaft als je zuvor zu haben.

Auch der frühere Bronzemedaillengewinner der Weltmeisterschaft und bester ungarischer Hindernisläufer, Balázs Baji, reagierte auf die Entscheidung und schrieb:

Ich habe das Gefühl, dass die Leichtathletik-Weltmeisterschaften als politisches Instrument benutzt werden. Der Sport sollte mit Politik nichts zu tun haben. So sehr wir als Athleten uns über die Austragung gefreut haben, so sehr freuen wir uns jetzt über die Austragung, und wir hoffen, dass es eine Weltmeisterschaft in Budapest geben wird

so der ungarische Athlete.

Die Bauarbeiten für den Sportkomplex, in dem die Leichtathletik-Weltmeisterschaften stattfinden werden, sind bereits in vollem Gange, so dass das Nachrichtenportal Index nach der Ankündigung des Bürgermeisters die Baustelle besuchte. So sieht der aktuelle Stand des Baus des Nationalen Leichtathletikstadions aus:

(Titelbild: Plan des Leichtathletikstadions, Via: Zentrum für „Vorrangige staatliche Investitionen“)