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Ritterkreuz für österreichischen Historiker

Ungarn Heute 2019.12.06.

„600.000 ungarische Soldaten und Zivilinternierte traten infolge des 1945 beendeten Zweiten Weltkriegs den Marsch in die Kriegsgefangenenlager des sowjetischen GULag an. Unzählige von ihnen überstanden Hunger, Krankheiten und Zwangsarbeit nicht und sahen ihre Heimat ebensowenig wieder wie ihre deutschen und österreichischen Kameraden (…)“ – beginnt der Bericht Reinhard Olts in der „Budapester Zeitung“. Bericht über einen festlichen Anlass: die Forschungsarbeit des österreichischen Historikers, Stefan Karner wurde kürzlich mit einer hohen ungarischen Auszeichnung geehrt. Der Grazer  Professor forscht die Schicksale der Kriegsgefangener seit Jahrzehnten.

In der prachtvollen ungarischen Botschaft zu Wien übergab Andor Nagy, Botschafter Ungarns in Österreich, vergangene Woche dem Historiker Stefan Karner das von Staatspräsident János Áder verliehene Ritterkreuz des Verdienstordens von Ungarn. Mit der hohen staatlichen Auszeichnung wird laut der Verleihungsurkunde seine wissenschaftliche Tätigkeit für die Förderung und Weiterentwicklung der bilateralen Beziehungen zwischen Österreich und Ungarn gewürdigt.

Die ehrenvolle Auszeichnung sei nach den Worten von Botschafter Nagy ein würdiges Zeichen der Wertschätzung, welche Karner dafür genießt, dass er – nicht zuletzt als Ko-Vorsitzender der Russisch-Österreichischen Historikerkonferenz – durch seine vielfältigen Kontakte und Beziehungen zu den maßgeblichen russischen Archiven und Institutionen die Gewähr dafür bot und die Grundlage dafür schuf, dass dem Nationalarchiv in Budapest aus Moskau sämtliche Unterlagen über alle ungarischen Kriegsgefangenen übergeben wurden.

Ungarn erhält Akten von Kriegsgefangenen aus dem Zweiten Weltkrieg

Der Historiker Stefan Karner ist Gründer und ehemaliger Leiter des Ludwig Boltzmann-Instituts für Kriegsfolgenforschung in Graz und Vorstand des Instituts für Wirtschafts-, Sozial- und Unternehmensgeschichte der Karl-Franzens-Universität Graz.

(Via: Reinhard Olt – Budapester Zeitung, Beitragsbild: Botschaft von Ungarn in Wien – Facebook)