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Roman des ungarischen Autors Krasznahorkai gewinnt „National Book Award“

Ungarn Heute 2019.11.22.

„Baron Wenckheims Rückkehr“, ein Roman des ungarischen Autors László Krasznahorkai, hat den diesjährigen „National Book Award“ für übersetzte Literatur gewonnen.

Der Preis wurde am Mittwoch bei einer Gala in New York von der National Book Foundation der Vereinigten Staaten überreicht.

Der Roman wurde von Ottilie Mulzet übersetzt, die auch eine Reihe anderer Romane des Autors ins Englische übersetzt hat.

Aus der Geschichte der Rückkehr eines Adligen in seine ungarische Provinzstadt „László Krasznahorkai schmiedet ein fiktives Universum, das von Schurken und Visionären bevölkert ist, episch und intim, apokalyptisch und zutiefst komisch“, so die Preisrichter. „Baron Wenckheims Rückkehr ist einzigartig und kompromisslos und ein Meisterwerk eines der großen Schriftsteller unserer Zeit“, fügten sie hinzu.

Krasznahorkai gewann den Man Booker International Prize 2015 und gilt seit Jahren als starker „Anwärter auf den Nobelpreis für Literatur“.

Fact

Der gescheiterte, mittellose Baron kehrt in seine kleine ungarische Heimastadt zurück, um seine verlorene Liebe wiederzufinden, wird aber fälschlicherweise von der ganzen Kleinstadt als großer Hoffnungsträger erwartet, der die ruinösen Verhältnisse verbessern wird, fasst die Kritikerin die Geschichte zusammen. Zwischen einer allwissenden Erzählerstimme und den Erzählperspektiven sehr unterschiedlicher Figuren hin- und herspringend, schaffe Krasznahorkai ein für ihn typisches Untergangsszenario mit absurden und fantastischen Wendungen, das durch die Ankunft des Barons lediglich aufgeschoben werde. Für die, die sich auf die Perspektivwechsel, philosophischen Exkurse und Wendungen einlassen und versuchen, die unterschiedlichen Details aufeinander zu beziehen, hält das Buch nicht nur bitterbösen Humor bereit, sondern beantwortet virtuos ewige Fragen mit banal-brutalen Kleinstadtdetails - schrieb kürzlich Rezensentin Tabea Soergel.

(Via: mti.hu, perlentaucher.de, Beitragsbild: László Krasznahorkai – Facebook)