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Nach Ungarn zieht sich Ryanair auch auf einigen rumänischen Strecken zurück

Ungarn Heute 2022.12.15.
ryanair pixabay

Ryanair wird sich im Frühjahr 2023 von vier Flughäfen in Rumänien zurückziehen, berichtete das Luftverkehrsportal Boardingpass.ro. 

Nach Angaben des Portals wird die Billigfluggesellschaft alle Flüge von den Flughäfen Oradea, Timisoara, Sibiu und Suceava auf unbestimmte Zeit einstellen. Ryanair zieht sich nicht vollständig aus Rumänien zurück und wird auch nach März insgesamt 41 Flüge von den Flughäfen Bukarest, Cluj-Napoca und Iași durchführen.

Auf Nachfrage erklärte die Fluggesellschaft, dass

die vier Flughäfen aufgrund „fehlender langfristiger Anreize“ zum Ausstieg gezwungen seien.

Nach Angaben des Portals Ebihoreanul.ro vereinbarte die Stadt Oradea mit der Fluggesellschaft im Herbst 2020, vier internationale Flüge von dem damals gerade modernisierten Flughafen aus zu betreiben und dafür einen Zuschuss von 800 000 Euro zu erhalten. Die Hälfte des Betrags wurde bei Vertragsunterzeichnung gezahlt, die andere Hälfte bei Wiederaufnahme des Flugbetriebs. Drei Monate nach dem Auslaufen des Subventionsvertrags kündigte Ryanair seinen Rückzug an.

Marius Gidea, Direktor des Flughafens Sibiu, erklärte gegenüber dem lokalen Portal Turnulsfatului.ro, dass die Fluggesellschaft eine höhere Subvention als die vom Flughafen gewährte gefordert habe, was jedoch nicht möglich gewesen sei. Er fügte hinzu, dass man versuche, mit anderen Betreibern zu verhandeln, um die Lücke zu schließen.

Auch in Ungarn hatte Ryanair Probleme mit „fehlenden Anreizen“. Die ungarische Regierung führte noch im Sommer eine zusätzliche Gewinnsteuer ein, welche Ryanair sogleich auf die Kunden abwälzte. Daraufhin wurde ein Verbraucherschutzverfahren gegen das Flugunternehmen eingeleitet.

Ryanair reduziert die Anzahl der Flüge in Ungarn
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Michael O'Leary, CEO der Fluggesellschaft, kündigte an, dass sie weiterhin im Land tätig sein wird, allerdings wird die Anzahl der Flüge reduziert.Weiterlesen

In einer Erklärung bezeichnete Michael O’Leary, CEO der Fluggesellschaft, die „Sondersteuern“ wiederholt als unsinnig und der öffentliche Streit zwischen Ryanair und der Regierung ging sogar so weit, dass O’Leary den Minister für wirtschaftliche Entwicklung, Márton Nagy, als dumm bezeichnete, weil dieser die Aktivitäten von Ryanair kritisiert hatte.

Schließlich kündigte O’Leary an, dass die Anzahl der Flüge reduziert werden und somit acht Städte ab Oktober nicht mehr von Budapest aus angeflogen würden. Dadurch wurde die Zahl der Ryanair-Flüge in Ungarn von 53 auf 45 reduziert.

Via: MTI ; Titelbild: Pixabay