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Schiffsunglück: Leiche 100 km südlich von Budapest gefunden

Ungarn Heute 2019.06.04.

Die Leichen von zwei weiteren Opfern der Schiffskollision des vergangegen Mittwochs wurden am Montag gefunden, was die Zahl der bei der Katastrophe bestätigten Toten auf neun erhöht hat. Die nationale Polizei teilte am Montagabend auf ihrer Website mit, dass die Leiche eines männlichen Opfers in der Nähe des Dorfes Harta, etwa 100 km südlich von Budapest, identifiziert worden sei. 

Die Behörden identifizierten eine andere Leiche auch, die aus dem Wrack des Aussichtsboots geborgen wurde. Die aus dem Wrack gezogene Leiche wurde am Montagmorgen von ungarischen Tauchern entdeckt. Sie markierten die Leiche, der Körper wurde dann von koreanischen Tauchern an die Oberfläche gezogen.

Laut TEK arbeiten Rettungsteams rund um die Uhr daran, „eine sichere Lösung für diese außergewöhnliche Situation zu finden“.

Foto: MTI – Zoltán Máthé

Das Schiff „Hableány“ mit 33 Südkoreanern und zwei ungarischen Besatzungsmitgliedern kollidierte am vergangenen Mittwoch mit einem Kreuzfahrtschiff und sank. Sieben Passagiere wurden gerettet, neun wurden für tot erklärt und 19 werden noch vermisst. Der ukrainische Kapitän der Viking Sigyn, einem Schweizer Kreuzfahrtschiff, wurde festgenommen.

Am Montagabend versammelten sich Hunderte von Menschen in Budapest auf der Margaretenbrücke, um sich an die Opfer des Schiffsunfalls zu gedenken. Den Song „Arirang“, Koreas bekanntestes Kultvolkslied, haben die Menschen gesungen. Das Gedenken wurde vom „Csíkszerda-Chor“ organisiert. Das über 600 Jahre alte Lied ist seit 2012 ein geistiges Erbe der UNESCO.

Die ungarische Einsatzkräfte versuchen auch heute, zu dem in neun Meter Tiefe liegenden Wrack zu gelangen. Hier werden weitere Tote vermutet.

„Wir verwenden bei der Suche viele verschiedene Techniken. Alle Geräte, Schiffe und Kräne werden in die Region bestellt. Worauf wir jetzt noch warten ist der sogenannte Adam-Clark-Kran, der in wenigen Tagen eintreffen soll. Dafür ist es nötig, das Wasser so weit abzusenken, damit der Kran unter die Brücken von Budapest passt und zum Gelände gelangen kann.“ – erklärte der Generaldirektor des Ungarischen Zentrums für Terrorismusbekämpfung (TEK) János Hajdú.

(Beitragsbild: Lajos Soós)