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Schwedische Akademie verrät, warum Karikó nicht den Nobelpreis gewann

Ungarn Heute 2021.10.11.

Die Königlich Schwedische Akademie der Wissenschaften (KVA) brauche noch Zeit, um beurteilen zu können, ob die Entwicklung der mRNA-Impfstoffe für einen Nobelpreis würdig ist – teilte Generalsekretär Göran Hansson bezüglich ihrer Entscheidung, den diesjährigen Nobelpreis weder für Medizin noch für Chemie der ungarischen Biochemikerin zu verleihen.

Wie Ungarn Heute darüber schon berichtet hat, hat überraschenderweise die in den USA lebende ungarische Biochemikerin Katalin Karikó, die zur Entwicklung der MRNA-Vakzinen wesentlich beigetragen hat – den diesjährigen Nobelpreis weder für Medizin noch für Chemie erhalten.

Medizin-Nobelpreis geht überraschend nicht an Katalin Karikó
Medizin-Nobelpreis geht überraschend nicht an Katalin Karikó

Die Entscheidung ist auch deshalb überraschend, weil Karikó mit ihrer Erfindung einen wesentlichen Beitrag zur Verlangsamung der seit fast zwei Jahren wütenden Pandemie geleistet hat. Weiterlesen

Karikó hat diesbezüglich zu Forbes gesagt:

„Mich interessiert nur das und ich konzentriere mich nur darauf, was ich verändern kann, worauf ich Einfluss habe, das ist beim Nobel-Komitee nicht der Fall“

In Wissenschaftskreisen wurden viele von der Entscheidung der Schwedischen Akademie überrascht, auch die Fachzeitschrift Science stellte die Frage, warum nicht die Entwickler der mRNA-Vakzinen den Nobelpreis erhielten.

Karikó hat den Nobelpreis für Chemie auch nicht erhalten
Karikó hat den Nobelpreis für Chemie auch nicht erhalten

Laut dem Portal 444.hu wurde auch Katalin Karikó nach der Preisvergabe erwähnt, ohne dass ihr Name konkret genannt wurde. Die erste Frage der Presse bezog sich nämlich auf sie, genauer gesagt auf den möglichen Preis für mRNA-Entdeckungen.Weiterlesen

Laut Tamás Freund, dem Präsidenten der Ungarischen Akademie der Wissenschaften (MTA) werde Karikó nach 1-2 Jahren mehr Chancen für den Preis haben, da man im Bereich Medizin immer etwas Zeit für die Beurteilung brauche.

Nobelpreis: Wer sonst, wenn nicht Karikó?
Nobelpreis: Wer sonst, wenn nicht Karikó?

Jahrzehntelange Forschung hat gezeigt, dass die Injektion geeigneter, synthetisch hergestellter mRNA in den Menschen einen Schutz gegen verschiedene Virusinfektionen bieten kann. Es stellt sich also erneut die Frage: Ist die Kürze der Zeit wirklich ein stichhaltiges Argument?Weiterlesen

Göran Hansson, Generalsekretär der Königlich Schwedischen Akademie der Wissenschaften begründete daraufhin die Entscheidung folgendermaßen:

Die Entwicklung der mRNA-Vakzinen ist eine wunderbare Erfolgsgeschichte, welche für die ganze Menschheit von enormen Nutzen ist. Es ist die Art von Entdeckung, welche nominiert wird. Wir brauchen aber noch etwas Zeit

Quelle: index.hu  mandiner.hu  Bild: MTI/Cseke Csilla