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Ungarn und Serbien bereiten den Bau einer neuen Ölpipeline vor, um die Versorgungssicherheit zu erhöhen. Die Verhandlungen über das Projekt laufen, und ein Abkommen könnte im Juni unterzeichnet werden, erklärte der ungarische Außenminister am Donnerstag.

Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit der serbischen Energieministerin, Dubravka Dedovic, in Budapest sagte Péter Szijjártó, der Krieg in der Ukraine stelle Europa vor ernste Herausforderungen bei der Energieversorgung, und Experten zufolge werde es äußerst schwierig sein, sich auf den kommenden Winter vorzubereiten.

Er wies darauf hin, dass auf dem europäischen Markt 60 Milliarden Kubikmeter weniger russisches Gas zur Verfügung stehen werden als im vergangenen Jahr, dass die Nachfrage aufgrund der Wiederbelebung der chinesischen Wirtschaft erheblich gestiegen ist und dass die LNG-Kapazitäten noch nicht in dem Maße ausgebaut wurden, wie es nötig wäre, um die Lücke zu schließen.

Für uns Ungarn ist die Energiesicherheit nach wie vor eine physische und keine ideologische Frage, und deshalb werden wir sicher nicht auf bewährte, zuverlässige Quellen verzichten,

so Szijjártó. Er fügte hinzu, dass die ungarisch-serbische strategische Zusammenarbeit im Energiebereich eine der Garantien dafür sei, dass die Energieversorgung Ungarns in der kommenden Zeit sicher sein werde.

Der Minister betone, dass 9-15 Millionen Kubikmeter Erdgas pro Tag aus Serbien, einem zuverlässigen Transitland, über die TurkStream-Pipeline kommen und dass das Nachbarland auch eine der möglichen Routen für die Gasmengen ist, die Ungarn aus Aserbaidschan kaufen möchte.

Ungarn ist daher an der Entwicklung des internen Netzes in Serbien interessiert, betrachtet es als eine europäische Angelegenheit und erwartet von der Europäischen Union die Finanzierung aller Infrastrukturentwicklungen in der Region, die Mitteleuropa den Zugang zu alternativen Quellen ermöglichen.

Szijjártó erklärte, dass eine Rahmenvereinbarung über die Speicherung von 500 Millionen Kubikmetern Erdgas für Serbien in inländischen Speicheranlagen in Ungarn in diesem Jahr getroffen worden sei. Darüber hinaus werden MVM und Srbijagas ein Joint Venture gründen, um gemeinsame Gashandelsaktivitäten durchzuführen und so die Präsenz der beiden Länder auf dem mitteleuropäischen Energiemarkt zu stärken, fügte er hinzu.

Der Minister kündigte an, dass Ungarn und Serbien den Bau einer neuen Ölpipeline zwischen Algyő und Novi Sad vorbereiten, die zur Verbesserung der Versorgungssicherheit beider Staaten beitragen wird. Er unterstrich, dass die Verhandlungen zwischen MOL und Transnafta über das Projekt laufen. Der Vertrag über das Projekt könnte auf dem für Juni geplanten serbisch-ungarischen Regierungsgipfel unterzeichnet werden, fügte er hinzu.

Zusammenarbeit mit den Turkstaaten garantiert die Energiesicherheit des Landes
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Die Beziehungen zu den Turkstaaten können nicht nur als geschäftlich, sondern auch als freundschaftlich bezeichnet werden, so Außenminister Szijjártó.Weiterlesen

via mti.hu, Beitragsbild: offizielle Facebook-Seite von Péter Szijjártó