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Tokio 1964: Die Ungarn holten 10 Mal Gold bei Olympia

Ungarn Heute 2021.07.17.

Es wird nicht das erste Mal sein, dass ungarische Sportler in Tokio für olympische Medaillen kämpfen werden. Im Jahr 1964 nahmen 182 Ungarn an den Olympischen Spielen teil, und das nicht ohne Erfolg. Die ungarischen Teilnehmer haben insgesamt 22 Medaillen, darunter 10 Gold-, 7 Silber und 5 Bronzemedaillen geholt. Damit hat Ungarn den sechsten Platz im Medaillenspiegel geschafft. Erfolgreichster Sportler wurde die Florettfechterin Ildikó Rejtő, in dem sie sowohl individual als auch im Team an die Spitze kam. Die ungarische Fußballnationalmannschaft wurde nach 1952 erneut Olympiasieger. In diesem Jahr haben wir 176 ungarische Sportler, denen wir die Daumen drücken können. 

(Quellen: FORTEPANwikipedia.org)

Vor 57 Jahren, am 10. Oktober 1964 begannen die 18. Olympischen Sommerspiele in der japanischen Hauptstadt Tokio. Vor dem Olympia haben sich die ungarischen Sportler im Trainingslager Tata, 70 Kilometer westlich von Budapest, vorbereitet. Die erste Gruppe der 182-köpfigen ungarischen Gesandtschaft hatte sich am Dienstag, dem 22. September auf den Weg gemacht. Sie wurden mit Bussen zum Flughafen gebracht wo die offizielle Abschiedsfeier stattgefunden hat. Anschließend flogen sie über Amsterdam und Anchorage nach Tokio, wo sie am Mittwoch am Flughafen von Vertretern des Internationalen Olympischen Komitees empfangen wurden. Die zweite Gruppe von 100 Sportlern ist ihnen am 2. Oktober gefolgt.

Fortepan / Bojár Sándor

Fortepan / Bojár Sándor

Bei der Eröffnungsfeier am 10. Oktober marschierte die ungarische Mannschaft als Fünfunddreißigste ein, die Nationalfahne wurde vom Speerwerfer Gergely Kulcsár getragen.

Das Olympia zwischen Tokio und Ungarn wurde via Radio übertragen, jedoch wurde die Sendung mehrmals unterbrochen: Es gab einen Tag, als ein U-Boot das Unterseekabel zerriss, sodass die Übertragung für zahlreiche europäische Radiostationen ausblieb. Bis zum entscheidenden Wasserballspiel zwischen der Sowjetunion und Ungarn konnte die Verbindung jedoch repariert werden, die Qualität der Übertragung ließ aber zu wünschen übrig. Das Spiel hat Ungarn mit 5-2 gewonnen und ist damit Olympiasieger geworden.

Neben Ildikó Rejtő, der Wasserball- und der Fußballmannschaft konnten noch Tibor Pézsa im Säbel-Fechten, das ungarische Team im Fechtdegen, Ferenc Török im Pentathlon, László Hammerl im Sportschießen, Imre Polyák und István Kozma im Ringen Goldmedaillen gewinnen. Silber- und Bronzemedaillen haben folgende Sportler gewonnen:

Silber 🥈

Gyula Zsivótzky — Leichtathletik, Hammerwurf der Männer

Gergely Kulcsár – Leichtathletik, Speerwurf der Männer

Márta Rudas — Leichtathletik, Speerwurf der Frauen

Mihály Hesz — Kanu, Herren K1 1000m Kajak Einzel

Katalin Makray — Gymnastik, Stufenbarren für Frauen

Imre Földi — Gewichtheben, Bantamgewicht der Männer

Géza Tóth — Gewichtheben, Herren Halbschwergewicht

Bronze 🥉

Vilmos Varju — Leichtathletik, Kugelstoßen der Männer

Anikó Ducza — Gymnastik, Bodengymnastik für Frauen

Moderner Fünfkampf, Mannschaftswettbewerb der Männer

László Hammerl — Schießen, Herren-Kleinkalibergewehr, Drei Stellungen

Győző Veres — Gewichtheben, Herren Halbschwergewicht

Was die ungarische Fußballnationalmannschaft betrifft: Nach 12 Jahren konnte der Erfolg der legendären „Goldenen Elf“ von Ferenc Puskás und Co. wiederholt werden, in dem Ungarn wieder Olympiasieger wurde! 1956 musste die Mannschaft wegen politischem Druck auf die Teilnahme an Olympia verzichten, 1960 wurde sie Dritte. Nach dem 2-0-Sieg gegen Rumänien im Viertelfinale und dem 6-0 Sieg gegen die Vereinigte Arabische Republik triumphierten die Rot-Weiß-Grünen am 23. Oktober mit 2-1 gegen die Tschechoslowakei.

Die Fotos über die Teilnahme der ungarischen Mannschaft und die wichtigsten Reliquien der Sportler wurden zwischen dem 15. Juni und 12. Juli im Ungarischen Kulturinstitut Tokio ausgestellt, welche auch von Seiko Hashimoto, Chefin der Organisationskomitees der Olympischen Spiele, besichtigt wurde.

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Quelle: nso.hu  origo.hu  olimpia.hu  Bild: Fortepan / Bojár Sándor