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Warum war die Schlacht bei Pressburg vor 1114 Jahren entscheidend für die Ungarn?

Ungarn Heute 2021.07.05.

Vor 1114 Jahren, am 4. Juli 907, begann die Schlacht von Pressburg (Bratislava/Pozsony). Sie wurde um die Rückgewinnung Pannoniens geführt, wo die Ungarn die eindringenden bayerischen Armeen besiegten. Die Schlacht gilt als eine der wichtigsten Siege in der ungarischen Militärgeschichte. Nach diesem Kampf wurde Ungarn für mehr als 120 Jahre nicht mehr überfallen.

Trotz ihrer Bedeutung haben wir nur wenige Quellen über die Schlacht von Pressburg (907): nur deutsche Jahrbücher und Nachrufe auf die in der Schlacht gefallenen Adligen bieten eine gewisse Rekonstruktion der Ereignisse. Sicher ist, dass es das Ziel des bayerischen Marktgrafen Luitpold war, Bratislava, damals „Brezalauspurc“ genannt, durch eine Eroberung einzunehmen, indem er an beiden Ufern der Donau vorrückte; später im Feldzug wollte er wahrscheinlich auch die anderen Burgen im Donauraum einnehmen.

Unter der Führung von Liutpold und dem Salzburger Erzbischof Theotmár versammelten sich in Ennsburg vermutlich etwa 100.000 Soldaten gegen die Ungarn. Es gibt aber Historiker, die diese Zahl für die damalige Zeit für unvorstellbar halten. Laut den meisten Aufzeichnungen waren aber die ungarischen Truppen viel kleiner.

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Trotz der überlegenen bayerischen Armee siegten die Ungarn dank ihres „reflex-Bogens“ und „nomadischen“ Kampfstils. Die Ansiedlung sowie die Landnahme der Ungarn endete schließlich mit dieser Schlacht. Mehr als 120 Jahre lang wurde danach kein Angriff mehr gegen die Ungarn unternommen.

Vermutungen über die Ereignisse

In der Schlacht wurde der von Markgraf Luitpold von Bayern angeführte bayerische Heerbann am 4. Juli 907 vernichtend von den Ungarn unter deren Großfürst Árpád geschlagen. Das Gebiet der später so genannten „Ostmark“ (Marcha orientalis) entglitt als Folge dieser Schlacht wieder der Kontrolle durch das Ostfränkische Reich und die kolonisatorischen Bestrebungen in diesem Raum kamen für rund ein halbes Jahrhundert zum Erliegen.

Angenommen wird, dass die Ungarn, der Kampftaktik der Steppenvölker entsprechend, einem frontalen Zusammenstoß mit den wesentlich besser ausgerüsteten Bayern ausgewichen waren und diese stattdessen fortwährend durch schnell vorgetragene Reiterattacken, bei denen sie ihre Gegner mit einem Pfeilhagel aus der Ferne überschütteten, bedrängt hatten – schreibt wikipedia.org in seinem Artikel über die Schlacht. Das Portal fügt hinzu: Schließlich scheint es den Ungarn gelungen zu sein, das bayerische Heer einzukesseln und auf diese Weise nahezu vollständig zu vernichten. Außer Markgraf Luitpold kamen bei dieser Schlacht noch Erzbischof Thietmar von Salzburg, die Bischöfe Udo von Freising, Zacharias von Säben-Brixen sowie 19 Grafen und der Großteil des bayerischen Heerbanns ums Leben.

Die Identität des siegreichen ungarischen Befehlshabers der Schlacht ist immer noch unklar: Einige glauben, dass Fürst Árpád die Armeen unserer Vorfahren in Pozsony anführte, während andere der Meinung sind, dass es sein Tod – und der Aufstieg Zoltas zur Macht – war, den das fränkische Reich im Osten auszunutzen versuchte. Wieder andere behaupten, dass Árpád gerade in dieser Schlacht starb. Welcher Fürst auch immer unsere Armeen bei Pozsony anführte, er trug dazu bei, die Position der Stammesallianz zu festigen und unsere erfolgreiche Eroberung des Karpatenbeckens zu beenden.

Das „Ungartum Forschungsinstitut“ hat kürzlich sogar einen Film über die Schlacht von Pozsony gedreht, der viel Kritik erhielt. Historiker waren der Meinung, dass er nicht ganz authentisch sei und mehrere historische Legenden als Tatsachen behandelt. Hier finden Sie das Werk, in ungarischer Sprache:

(Via: honvedelem.hu, rubicon.hu, wikipedia.org,  Titelbild: Traditionelle Bogenschützen bei der Gedenkfeier zum 1110. Jahrestag der Schlacht von Pressburg (907) am 18. Juni 2017, Foto: MTI – Kelemen Zoltán Gergely)